Ferkelerzeugung bringt kaum Gewinn
Ostdeutsche Betriebe in der Kostenklemme
In den zurückliegenden Jahren mussten in Deutschland viele Sauenhalter die Ferkelproduktion aufgeben: Im Mai 2004 zählte man bundesweit nur noch 35.300 Sauenhalter, das waren zwölf Prozent weniger als 2003 und schon fast 45 Prozent weniger als 1996. Allerdings ist der Gesamtbestand an Zuchtsauen in Deutschland in den vergangenen Jahren nur geringfügig kleiner geworden. Die verbleibenden Unternehmen halten also mehr Zuchtsauen. Hatte ein durchschnittlicher Zuchtbetrieb 1996 erst knapp 40 Sauen im Stall, waren es 2004 bereits rund 71 Tiere. Dabei gibt es große Unterschiede zwischen West- und Ostdeutschland: Im früheren Bundesgebiet stehen durchschnittlich 61 Zuchtsauen in den Ställen, in den neuen Bundesländern sind es im Mittel immerhin 261 Tiere je Betrieb.Trotz der fortschreitenden Strukturanpassung war in den vergangenen Jahren eine kostendeckende Ferkelproduktion in den neuen Ländern kaum möglich: Nach Erhebungen der ZMP, die sich auf mittelgroße Betriebe konzentrieren, brachten Ferkel im Wirtschaftsjahr 2002/03 in Ostdeutschland einen durchschnittlichen Erlös von 48 Eu-ro je Tier. Diesem Erlös standen allein für Futter, Energie und Tierarzt Kosten von rund 35 Euro je Ferkel gegenüber. Hinzu kamen noch die so genannten Festkosten für Löhne, Unterhaltung und Abschreibungen in Höhe von rund 21 Euro je Tier. Damit betrugen die gesamten Aufwendungen rund 56 Euro, so dass die ostdeutschen Betriebe 2002/03 je Ferkel einen Fehlbetrag von über sieben Euro verzeichneten.
Auch im bisherigen Verlauf von 2004 reichten die Ferkelerlöse meist nicht aus, die Kosten zu decken, zumal die Ausgaben für Energie und Futter zumindest zeitweise spürbar stiegen. Mittlerweile sind die Futterkosten zwar wieder gesunken, die Fer-kelerzeuger verzeichnen aber noch immer kaum Gewinne. Nachhaltig verbessern lassen sich die Betriebsergebnisse wohl nur durch eine Steigerung der Produktivität: Je Sau müssen mehr Ferkel verkauft werden.
Quelle: Bonn [ zmp ]