Aktuelle ZMP-Markttendenzen

Vieh und Fleisch

Das Angebot an Schlachtrindern war zu Beginn des neuen Jahres knapp: Daher stiegen die Preise kräftig, obwohl die Nachfrage der Schlachtereien nicht sonderlich groß war. Die Landwirte hatten teilweise schon Ende des vergangenen Jahres ihre Tiere vermarktet, um letztmals vor Beginn der neuen Prämienregelung im Januar 2005 die Schlachtprämie zu erhalten. Die Notierungen für Jungbullen der Handelsklasse R3 zogen dementsprechend nach vorläufiger Übersicht in der ersten Januarwoche um neun Cent auf 2,73 Euro je Kilogramm Schlachtgewicht an. Kühe der Klasse O3 brachten mit im Bundesmittel 1,82 Euro pro Kilogramm Schlachtgewicht ebenfalls neun Cent mehr als in der Vorwoche. Die Nachfrage nach Rindfleisch verlief ruhig; Edelteile ließen sich häufig nur mit Preiseinbußen absetzen. Für preiswertere Ware aus dem Vorderviertel blieben die Kurse stabil. Beim Export von Rindfleisch ins benachbarte Ausland gab es kaum Nachfrageimpulse. – In der kommenden Woche dürften das Angebot an Schlachtrindern knapp bleiben und die Peise fest. – Schlachtkälber wurden in der ersten Januarwoche nur begrenzt angeboten. Bei verhaltener Nachfrage änderten sich die Auszahlungspreise kaum. Für pauschal abgerechnete Kälber erzielten die Landwirte im Bundesdurchschnitt 4,47 je Kilogramm Schlachtgewicht. Auch die Notierungen für Kalbfleisch blieben bei ruhigen Geschäften überwiegend stabil. – Nutzkälber waren stetig gefragt und die Preise tendierten größtenteils stabil.

Das Angebot an Schlachtschweinen war in der ersten Januarwoche nicht besonders groß, doch gemessen an der zurückhaltenden Nachfrage war es mehr als ausreichend. Die Notierungen gaben nach: Schweine der Fleischhandelsklasse E brachten 1,44 Euro je Kilogramm Schlachtgewicht, im Bundesdurchschnitt acht Cent weniger als vor einer Woche. Auch auf den Großmärkten wurden beim Weiterkauf der Teilstücke mitunter Preiszugeständnisse gemacht. – In der folgenden Woche dürfte das Angebot an Schlachtschweinen verglichen mit der Nachfrage gut ausreichend bleiben und es somit zu weiteren Preisabschlägen kommen. – Das Angebot an Ferkeln war in der ersten Januarwoche nicht sonderlich groß, und die Landwirte konnten ihre Tiere ohne Probleme bei den Mästern platzieren. Die Preise entwickelten sich stabil bis fest.

Eier und Geflügel

Die Lage am Eiermarkt hat sich im neuen Jahr noch nicht stabilisiert. Die Verbraucher fragen kaum Ware nach, so dass das Angebot gut ausreicht. Die Packstellenabgabepreise stehen weiter unter Druck. – Am Geflügelmarkt rückt das Standardsortiment wieder in den Vordergrund. Noch ist unklar, wie sich die Geschäfte in den kommenden Wochen entwickeln werden. Für Putenbrust dürften sich die Erzeugerpreise nur bei regem Absatz festigen. Bei den Hähnchen sind dagegegen die Schlachtereiabgabepreise zuletzt stabil geblieben.

Milch und Milchprodukte

Die Milchanlieferung an die deutschen Molkerein ist weiter gestiegen, bleibt aber unter der Vorjahreslinie. Die Lage am deutschen Buttermarkt ist seit dem Jahreswechsel ruhig. Abgepackte Butter gibt es wieder in ausreichenden Mengen und die Preise tendieren unverändert. Blockbutter ist über die Feiertage in etwas größeren Mengen produziert worden, so dass die Kurse leicht nachgegeben haben. Am Käsemarkt halten die stabilen Tendenzen an. Die Bestellungen in der ersten Woche des neuen Jahres haben zwar den üblichen Umfang noch nicht erreicht, doch die Auftragslage für Januar ist bereits jetzt gut. Gegenwärtig füllen die Käsereien ihre niedrigen Bestände wieder auf. In den kommenden Wochen dürften die Notierungen stabil bleiben. Die Lage am Markt für Magermilchpulver ist ruhig; die Preise haben etwas nachgegeben. Für das erste Quartal 2005 scheint die Lebensmittelindustrie noch Deckungsbedarf zu haben.

Getreide und Futtermittel

An den Getreidemärkten laufen die Geschäfte, wie zum Jahreswechsel üblich, sehr langsam an. Verarbeiter und Exporteure dürften erst ab der zweiten Januarwoche wieder ins Geschäft einsteigen. Zurzeit sind die Weizenterminkurse schwach. Wie sich die Nachfrage in den kommenden Monate entwickeln wird, ist noch ungewiss. Ein zusätzliches Kalkulationsrisiko ist die mögliche Umlage der LKW-Maut auf die Rohstoffkosten mit Beginn dieses Jahres. Einige Mühlenbetreiber rechnen mit Kostensteigerungen von 1,50 bis 5 Euro pro Tonne Mahlerzeugnis, je nach Standort und Absatzstruktur. – Am Rapsmarkt gibt es momentan ebenfalls kaum Umsätze: Vordere Termine werden besprochen, doch Anbieter und Verarbeiter haben meist unterschiedliche Preisvorstellungen. Franko Ölmühle gehen die Notierungen deutlich zurück; vom Weltmarkt kommen keine stützenden Signale. – Auch die Lage an den Futtermittelmärkten ist ruhig. Für Raps- und Sojaschrot geben die Notierungen nach.

Kartoffeln

Speisekartoffeln gibt es weiterhin reichlich im Angebot, wobei einwandfreie, äußerlich makellose Ware nicht häufig vorkommt. Die Preise behaupten sich knapp, da die Nachfrage nach den Feiertagen etwas angezogen hat. Festkochende Premiumware, die etwas besser bezahlt wird, könnte bald in größeren Mengen aus Frankreich auf den deutschen Markt kommen.

Quelle: Bonn [ zmp ]

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