Konsum von Nahrungs- und Genussmitteln real gesunken
Welche konkreten Produkte haben sich eigentlich am stärksten verteuert? Erhebliche Preissteigerungen von Brötchen (+ 18,1%) und Brot (Roggenbrot: + 8,0%) bestätigen eine oft geäußerte Wahrnehmung der Verbraucher. Teurer geworden sind weiterhin Bienenhonig (+ 29,5%) und Schokolade (+ 20,4%). Im Durchschnitt haben sich die Preise für Nahrungsmittel und alkoholfreie Getränke jedoch nur mäßig erhöht (+ 3,8%). Der gesamte Warenkorb hat sich dagegen in diesen fünf Jahren um 6,5% verteuert. Alkoholfreie Getränke wurden sogar günstiger (– 4,4%). Besonders verbraucherfreundlich entwickelten sich die Preise für Bohnenkaffee (– 23,1%) und Markenbutter (– 5,8%).
Alkoholische Getränke verteuerten sich von 1998 bis 2003 nur geringfügig (+ 3,7%, darunter Bier: + 5,3%). Deutlich tiefer in die Tasche greifen mussten Verbraucher dagegen für Tabakwaren (+ 26,2%). Maßgeblich dafür verantwortlich waren Tabaksteuererhöhungen zu Beginn der Jahre 2002 und 2003. Die Preissteigerung der Produktgruppen Nahrungsmittel, Getränke und Tabakwaren von 5,9% ist somit in erster Linie auf die deutliche Teuerung der Tabakwaren zurückzuführen.
Bei den Ausgaben privater Haushalte für Nahrungsmittel, Getränke und Tabakwaren bestehen je nach sozialer Gruppierung erhebliche Unterschiede: Am wenigsten für den Konsum von Nahrungsmitteln, Getränken und Tabakwaren gaben im ersten Halbjahr 2003 Haushalte von allein Lebenden mit 163 Euro im Monat aus. Das waren 12,2% der gesamten Konsumausgaben. Mehr als das Zweieinhalbfache (431 Euro) gaben Paare mit Kind(ern) für ihre Nahrungsversorgung aus (15,7% der Konsumausgaben). Anteilig das höchste Nahrungsmittelbudget hatten Haushalte von allein Erziehenden, die 16,1% (257 Euro im Monat) für Ernährungszwecke aufbrachten.
Nach der sozialen Stellung ergibt sich folgendes Bild: Die Beamtenhaushalte tätigten in der ersten Hälfte 2003 mit 380 Euro monatlich die höchsten Ernährungsausgaben. Allerdings lag deren Nahrungsmittelanteil an den Konsumausgaben mit 12,1% am niedrigsten. Die höchsten Anteile für Nahrungsmittel, Getränke und Tabakwaren wiesen Haushalte von Arbeitern (345 Euro) und Arbeitslosen (252 Euro) mit 16,7% bzw. 17,8% auf.
Im Altersvergleich die höchsten Ernährungsausgaben hatten Haushalte mit Haupteinkommensbeziehern im Alter von 45 bis unter 55 Jahren. Sie konsumierten monatlich Nahrungs- und Genussmittel im Wert von 367 Euro (14,7% der Konsumausgaben). Nur etwa die Hälfte davon gaben die Haushalte der unter 25-Jährigen (173 Euro) sowie der 80-Jährigen und Älteren (185 Euro) aus. Bei beiden Altersgruppen lag der Ausgabenanteil mit 13,8% bzw. 13,0% unter dem Gesamtdurchschnitt aller Haushalte von 14,0%.
Quelle: Wiesbaden [ destatis ]