Deutsche sind Pfennigfuchser, Italiener achten auf Qualität
Ergebnisse der GfK-Studie zu Lebensmitteleinkauf und Restaurantbesuch in Europa
Beim Lebensmittelkauf ist den meisten Europäern der Preis wichtiger als die Qualität. Am preisbewusstesten sind dabei Deutsche, Franzosen und Polen. Italiener dagegen legen mit Abstand am meisten Wert auf Qualität. Gleichermaßen unterschiedlich verhalten sich die Europäer, wenn es heißt, auswärts zu essen, statt selbst zu kochen. Das sind Ergebnisse aus der GfK-Studie „European Consumer Study 2004“.Die deutschen Verbraucher, seit längerem bekannt als Europas „Pfennigfuchser“, achten auch bei Lebensmitteln in erster Linie auf den Preis. Mit knapp 62 Prozent der Befragten nimmt Deutschland in Europa den Spitzenplatz ein. In Frankreich und in dem neuen EU-Land Polen ist der Preis für 60 Prozent der Verbraucher das entscheidende Kriterium beim Einkauf von Nahrungsmitteln.
Weniger preisbewusst zeigen sich die Konsumenten in Großbritannien und in Spanien. In diesen Ländern achtet lediglich knapp jeder Zweite beim Einkaufen von Lebensmitteln primär auf den Preis. Eine eindeutige Orientierung an der Qualität der Produkte beziehungsweise an Marken zeigen in den acht untersuchten EU-Ländern nur italienische Konsumenten. Für zwei von drei ist die Qualität das ausschlaggebende Kriterium, wenn sie Lebensmittel einkaufen.
Tabelle 1: Preis ist wichtiger als Qualität*
Gesamt | 54,5 |
Deutschland | 61,7 |
Frankreich | 60,1 |
Großbritannien | 49,4 |
Italien | 36,9 |
Niederlande | 57,0 |
Österreich | 55,8 |
Polen | 59,7 |
Spanien | 49,0 |
*Antworten der Befragten in Prozent auf die Frage, ob ihnen beim Kauf von Lebensmitteln der Preis wichtiger ist als Qualität oder Marke - Quelle: GfK-Nürnberg e.V.
Österreicher essen am häufigsten auswärts
In Österreich gehen knapp 23 Prozent der Befragten mindestens dreimal im Monat in ein Restaurant oder eine Gaststätte zum Essen und sind damit in dieser Hinsicht Europas Spitzenreiter. Es folgen Italiener mit knapp 21 Prozent sowie Briten und Spanier, die zu jeweils 19 Prozent dreimal und mehr im Monat außer Haus essen.
Polen leisten sich den Luxus des Auswärtsessengehen am seltendsten: 86 Prozent der gehen nie beziehungsweise seltener als einmal pro Monat zum Essen in eine Gaststätte oder ein Restaurant.
Tabelle 2: Anzahl der Besuche von Restaurants oder Gaststätten*
. | mindestens dreimal pro Monat | ein- bis zweimal pro Monat | höchstens einmal pro Monat | nie |
Gesamt | 15,0 | 27,0 | 38,1 | 20,0 |
Deutschland | 13,7 | 30,1 | 48,4 | 7,8 |
Frankreich | 12,1 | 29,1 | 40,3 | 18,5 |
Großbritannien | 18,9 | 32,4 | 31,8 | 16,8 |
Italien | 20,6 | 23,9 | 29,1 | 26,4 |
Niederlande | 9,0 | 22,5 | 52,6 | 15,9 |
Österreich | 22,7 | 34,1 | 35,9 | 7,3 |
Polen | 4,5 | 9,9 | 26,6 | 59,0 |
Spanien | 18,8 | 29,5 | 31,1 | 20,7 |
*Antworten der Befragten in Prozent auf die Frage, wie oft sie zum Essen ein Restaurant oder eine Gaststätte besuchen - Quelle: GfK-Nürnberg e.V.
Zur Studie
Die dargestellten Ergebnisse stammen aus der Studie „European Consumer Study 2004“. Im Rahmen dieser Untersuchung befragte die GfK Marktforschung im Auftrag des GfK-Nürnberg e.V. insgesamt rund 9.400 Verbraucher in acht Ländern der europäischen Union: Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Italien, den Niederlanden, Österreich, Polen und Spanien. Die Studie ist repräsentativ für zirka 300 Millionen private Verbraucher ab 14 beziehungsweise 15 Jahren in Europa. Diese Untersuchung beleuchtet aktuelle Trends in den Märkten Ernährung, Gesundheit, Wohnen und Wohneinrichtung.
Quelle: Nürnberg [ GfK ]