Belgisches Schweinefleisch - seit 01.01.2005 QS-wertig - länderübergreifende Akzeptanz

Transparenz im Fleischmarkt - von der Aufzucht bis hin zum Supermarkt - das ist der Wunsch vieler Verbraucher. Schon vor Jahren sind in Belgien nationale Qualitätssicherungssysteme in der Fleischbranche entwickelt worden. Belpork e.V. hat das detaillierte Certus-Lastenheft mit Vorschriften hinsichtlich Produktion, Verarbeitung und Handel von Schweinen und Schweinefleisch ausgearbeitet. Es wird von SGS, einem international EN-akkreditierten Kontrollinstitut, extern kontrolliert.

Die Auflagen gehen weit über die gesetzlichen Bestimmungen hinaus. Alle Stufen sind genau reglementiert und dokumentiert: Von der genauen Vorschrift der Verwendung von bestimmten Futtermitteln über die Haltungsform und Beschaffenheit der Tiere bis hin zum Transport und Handel der Ware. Zudem bietet Certus Fleischqualitätsgarantien. Das Qualitätslabel Certus sichert eine lückenlose und effiziente Rückverfolgbarkeit für den Handel und ist ein deutlicher Gewinn für die Branche. Akzeptanz und Anerkennung von Certus zeigen, dass Belgien den richtigen Weg eingeschlagen hat, denn Certus könnte zu einem zukunftsträchtigen Modell für die Fleischbranche in Europa werden.

Certus-Fleisch wird in ungefähr 417 belgischen Verkaufspunkten angeboten, darunter auch die Niederlassungen der Supermarktkette "Delhaize" in Belgien. Lieferanten des Fleisches sind 651 anerkannte Schweinehalter, 19 Schlachthöfe, 59 Zerlegebetriebe und 37 Fleischwarenhersteller. Certus-Fleisch boomt zur Zeit in Belgien und hat mittlerweile einen Marktanteil von 15 % auf dem belgischen Markt erreicht - Tendenz steigend.

Seit dem 01.01.2005 wird Certus-Fleisch von der QS Qualität und Sicherheit GmbH als QS-fähig anerkannt. Das QS-System steht für eine geprüfte Qualitätssicherung auf allen Stufen der Wertschöpfungskette. Bisher werden die Produktbereiche Fleisch und Fleischwaren sowie Obst, Gemüse und Kartoffeln von dem System abgedeckt.

Die Grundlage für die Vereinbarung zwischen Certus und QS wurde in der European Meat Alliance (EMA) gelegt. In diesem Zusammenschluß haben Qualitätssicherungssysteme aus Belgien (Certus), Dänemark (QSG), den Niederlanden (IKB) und Deutschland (QS) gemeinsame Kriterien zur Verbesserung der Lebensmittelsicherheit entwickelt.

Certus-Fleisch wird als QS-fähig anerkannt, wenn ein Certus-anerkannter Schlachthof für jedes mit Certus-Prüfsiegel vermarktete Fleischlos ein nummeriertes Original Certus-Dokument mitliefert. Das bedeutet, dass zu Certus-Karkassen ein Original Certus-Zertifikat gehört, zu Certus-Teilstücken ein Original Certus-Lieferschein.  Da es sich hierbei nicht um eine QS-Zertifizierung, sondern um eine Certus-Zertifizierung handelt, ist der Einsatz des QS-Logos für die Certus-Lieferung aus Belgien nicht gestattet. Das QS-Logo darf lediglich durch QS-Systemteilnehmer angebracht werden. Die Genehmigung für den Einsatz des QS-Logos erfordert somit die Teilnahme am QS-System;  hierfür muss ein Systemvertrag mit der QS Qualität und Sicherheit GmbH bzw. ein Zeichennutzungsvertrag mit der CMA unterzeichnet werden. 

Ebenso darf ein deutscher QS-Teilnehmer kein Certus-Fleisch mit Certus-Siegel in den Handel bringen. Es sei denn, er ist zugleich Mitglied einer Certus-Gruppierung. Grundsätzlich darf Certus-Ware mit Zertifikat nur an Certus- oder QS-Teilnehmer geliefert werden.
 
Den nummerierten Originaldokumenten (NL/F) für Certus-Exportware wird vorübergehend die deutsche Übersetzung mit dem Aufdruck "Muster" beigelegt. Diese Original-Dokumente garantieren die Rückverfolgbarkeit in der Produktionskette.

Die Liste der Certus-Lieferanten kann abgefragt werden auf der Website von www.belgianmeat.com > Prüfsiegel > Certus

Die deutsche Fassung des Certus-Lastenheftes ist bei VLAM-Köln erhältlich.

Quelle: Köln [ Certus ]

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