Mehr Geflügel in weniger Betrieben gemästet

Ergebnisse der jüngsten Strukturerhebung in Deutschland

Im Geflügelsektor werden immer mehr Tiere in immer weniger Mastbetrieben gemästet. Das zeigen die Ergebnisse der Strukturerhebung vom Mai 2003, die das Statistische Bundesamt nun vorgelegt hat.

Danach gab es am Stichtag 2003 in Deutschland in 10.857 Betrieben 54,61 Millionen Jungmasthühner. Gegenüber dem vorangegangenen Zähltermin im Mai 2001 schrumpfte die Zahl der Betriebe damit um vier Prozent, während an Hähnchen 6,3 Prozent mehr gezählt wurden. Dieses Segment der Geflügelwirtschaft wuchs insbesondere in den Betriebsgrößen zwischen 50.000 und 99.999 Tieren, hier gab es im Mai 2003 im Vergleich zum vorherigen Zählzeitpunkt 36 Betriebe beziehungsweise 21 Prozent mehr. Die Anzahl der in dieser Größenordnung gehaltenen Hähnchen nahm in gleicher Größenordnung zu. Stark rückläufig war dagegen die Zahl der Betriebe mit 1.000 bis 9.999 Hähnchen. Hiervon wurden zuletzt 22 Prozent weniger ermittelt.

Die Hälfte aller Hähnchen stammen aus Niedersachsen

Die meisten Betriebe und Hähnchen gibt es in Niedersachsen. Im Mai 2003 befanden sich dort knapp 2.300 oder 21 Prozent der Hähnchenmastbetriebe, die zusammen mit 28,63 Millionen Tieren über mehr als die Hälfte aller Hähnchen verfügten. Zweitwichtigster Standort war Bayern, wo in 764 Betrieben 4,31 Millionen Hähnchen gehalten wurden. Auch in Nordrhein-Westfalen und in Hessen registrierte man mit fast 1.800 und 1.350 viele Betriebe, dort waren aber mit 2,67 Millionen und 77.000 Tieren vergleichsweise wenig Hähnchen eingestallt. Die ostdeutschen Bundesländer liegen bezüglich der durchschnittlichen Betriebsgröße somit weit vorne; so gab es beispielsweise in Sachsen-Anhalt zwar „nur“ 95 Betriebe, die aber über einen Bestand von 4,03 Millionen Masthähnchen verfügten. In Brandenburg gab es 417 Betriebe mit zusammen knapp 3,30 Millionen Tieren.

Putensektor mit mehr Großbetrieben

Am Putenmarkt gab es im Mai 2003 bundesweit 2.882 Betriebe, das waren 3,5 Prozent weniger als im Mai 2001. Die Zahl der ermittelten Tiere stieg dagegen in diesem Zeitraum um zwölf Prozent auf 10,6 Millionen. In der Größenklasse zwischen 500 und 999 sowie zwischen 1.000 und 4.999 Puten je Betrieb gab es aber um ein Fünftel beziehungsweise ein Drittel mehr Haltungen als noch 2001. Am deutlichsten fiel der Zuwachs allerdings bei den Großbetrieben ab 20.000 Puten je Betrieb aus. Damit stieg in dieser Größenordnung sowohl die Zahl der Betriebe als die der Puten um 33 Prozent. Kleinere Betriebe verloren weiter an Bedeutung.

Quelle: Bonn [ zmp ]

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