Schulverpflegung - besser als ihr Ruf!
Erste repräsentative Befragung der CMA zur Schulverpflegung in Deutschland
Mit der politischen Intention, die Zahl der Ganztagsschulen bis 2007 auf 10.000 zu erhöhen, rückt auch die Schulverpflegung zunehmend in den Blickpunkt. Lange Jahre wurde sie kaum beachtet. Auch durch die Diskussion um das richtige Maß an Ernährung und Bewegung bei Jugendlichen und Kindern hat das Thema Schulverpflegung zusätzlich neue Brisanz bekommen. Die CMA Centrale Marketing-Gesellschaft der deutschen Agrarwirtschaft mbH und die ZMP Zentrale Markt- und Preisberichtstelle GmbH haben durch Iconkids & Youth International Research GmbH, München, eine repräsentative Untersuchung zur Schulverpflegung bei Ganztagsschülern und deren Müttern durchgeführt.Überraschend positive Bewertung*
Sowohl die Schüler als auch die Mütter sind mit dem derzeitigen Mittagsangebot durchaus zufrieden. So geben die befragten Schüler der Schulverpflegung durchschnittlich die Note 2,2. Mit zunehmendem Alter geht allerdings die Benotung auf 2,4 in der 11. bis 13. Klasse zurück. Die Mütter benoten durchschnittlich mit 2,1.
Die recht gute Bewertung der Verpflegungssituation leitet sich daraus ab, dass die wichtigste Anforderung an die Schulverpflegung erst einmal erfüllt scheint: Die Qualität des Essens ist in Ordnung. Es wird vor allem ein akzeptabler Geschmack zu einem guten Preis attestiert. Der Durchschnittspreis von EUR 2,40 pro Mittagessen (ohne Getränk) wird akzeptiert. Teilweise wären die Eltern auch bereit, bis zu EUR 0,50 mehr zu bezahlen - wenn das Angebot optimiert werden könnte.
Schüler wissen, was sie wollen
Neben der grundsätzlich guten Bewertung sehen die z. Zt. 1,1 Mio. Ganztagsschüler an ca. 6.500 offenen und gebundenen Ganztagsschulen Nachholbedarf. Bei den Punkten Geruch und Aussehen, bessere Auswahl und insbesondere Komponentenwahl sowie Mitsprache beim Essensangebot etc. sehen die Schüler Verbesserungsmöglichkeiten.
Es zeigt sich, dass die recht hohe Verpflegungsfrequenz von 62 % der Schüler, die mehr oder weniger täglich mittags in der Schule essen, mit zunehmendem Alter abnimmt. Bei den Älteren hat das komplette Mittagessen bereits einen geringeren Stellenwert. Sie decken sich in der Mittagspause schon mal beim Bäcker oder im Fast Food-Restaurant mit Snacks ein.
Natürlich sollten Basics zum Mittagessen wie Fleisch, Nudeln und Salat als Grundgerüst der Schulverpflegung angeboten werden. Jugend-Klassiker wie Pizza, Hamburger und Co. könnten nach Meinung der Schüler gerne häufiger auf dem Menü-Plan stehen. Eltern und Lehrer stehen solchen Angeboten eher kritisch gegenüber. Es ist zu überlegen, ob man den Jugendlichen Alternativen anbietet und entsprechende In-Produkte mit " gesunden" Komponenten wie Salat oder Gemüse kombinierbar auf den Speiseplan setzt. Reis, Fisch oder vegetarische Gerichte werden eher skeptisch bewertet. Ideal wäre aus Schülersicht das Komponentenessen.
Die Schüler haben auch eine Idealvorstellung: Die Schulverpflegung sollte sich mit Restaurants messen lassen. Das würde vor allem bedeuten: mehr Auswahl, perfektes Essen (polysensuelle Qualitäten), schöne Räume und gutes, freundliches Personal.
Dass das Segment der Schulverpflegung in den nächsten Jahren für die Außer-Haus-Verpfleger ein Wachstumsmarkt darstellt, steht außer Frage. Das Umsatzpotential wird auf ca. 500 Mio EUR beziffert.
*) Wir beschränken uns in diesem Zusammenhang auf die Ergebnisse rund um die Mittagsverpflegung.
Quelle: Bonn [ cma ]