Ping-Pong-Preise am Schlachtschweinemarkt?

Preisschwankungen haben viele Ursachen

Das teilweise kräftige Auf und Ab der Schlachtschweinepreise in den letzten Wochen und Monaten hat in der Branche für Diskussionsstoff gesorgt. Die kurzfristigen Kursschwankungen haben aber nach Berechnungen der ZMP im Vergleich zu den vergangenen Jahren nicht wesentlich zugenommen.

Für Preisschwankungen am Schweinemarkt gibt es viele Gründe. Den stärksten Einfluss hatte in der Vergangenheit der Ausbruch von Tierseuchen. Besonders deutlich wurde dies im ersten Quartal des Jahres 2001. Die BSE-Krise war damals auf ihrem Höhepunkt, und zeitgleich brach in Europa die Maul- und Klauenseuche aus. Die Folge waren extreme Turbulenzen am deutschen Schlachtschweinemarkt. Die durchschnittliche wöchentliche Änderung des Preises betrug in diesem Zeitraum 9,6 Cent pro Kilogramm.

Auch die Mäster tragen zeitweise zum unruhigen Preisverlauf bei. Denn viele Mäster liefern ihre Tiere im fallenden Markt verfrüht und im steigenden Markt verspätet an, was die preisbestimmende Angebotsmenge zusätzlich vergrößert oder
verkleinert.

Die Machtkonzentration im Lebensmitteleinzelhandel und auf der Schlachthofseite dürfte ebenfalls zu den Schwankungen beitragen. Bei der heutigen Wettbewerbslage führt ein kurzfristiges Überangebot am Fleischmarkt zu Forderungen nach deutlichen Preisabschlägen auf Erzeugerebene. Bei der steigenden Bedeutung einzelner Schlachtunternehmen hat dies oftmals Signalwirkung auf die Preistendenz.

Eine praktische Möglichkeit, sich vor dem Risiko kurzzeitiger Preisausschläge zu schützen, kann die Absicherung an der Warenterminbörse sein. Bei einer wesentlich erhöhten Anzahl von Kontrakten könnte dies auch für einen solideren Marktverlauf sorgen.

Nach der Achterbahnfahrt der Schweinepreise in der letzten Zeit diskutiert man am Schweinemarkt, ob diese Preisschwankungen im Vergleich zu früher zugenommen haben. Die ZMP hat den langjährigen Verlauf des Schweinepreises untersucht und festgestellt, dass die kurzzeitigen Kursschwankungen im ersten Quartal dieses Jahres nicht bedeutend zugenommen haben. Im Vergleich der einzelnen Quartale entspricht die Schwankungsbreite nicht einmal dem Mittel der letzten fünf Jahre.

Quelle: Bonn [ zmp ]

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