Einzelhandelsumsatz im Mai 2005 real 2,7% über Mai 2004
Facheinzelhandel mit Lebensmitteln verliert real 2,8% - Supermärkte, SB-Warenhäuser und Verbrauchermärkte gewinnen dagegen real 4,6%
Nach vorläufigen Ergebnissen des Statistischen Bundesamtes setzte der Einzelhandel in Deutschland im Mai 2005 nominal 3,1% und real 2,7% mehr um als im Mai 2004. Dabei ist zu berücksichtigen, dass der Mai 2005 mit 24 Verkaufstagen einen Verkaufstag mehr hatte als der Mai 2004. Das vorläufige Ergebnis wurde aus Daten von sechs Bundesländern berechnet, in denen 81% des Gesamtumsatzes im deutschen Einzelhandel getätigt werden. Nach Kalender- und Saisonbereinigung der Daten wurde im Vergleich zum April 2005 nominal 1,8% und real 1,2% mehr abgesetzt.Die Ergebnisse basieren auf einem neu gebildeten repräsentativen Berichtsfirmenkreis im Handel (aktuelle Stichprobe aus dem Unternehmensregister). Basisjahr für die Berechnung der Messzahlen ist nun das Jahr 2003 (2003 = 100). Detaillierte Ergebnisse sowie an das neue Basisjahr angepasste Daten für den Zeitraum vor 2003 bietet die Datenbank Genesis Online (www.destatis.de/genesis).
In den ersten fünf Monaten des Jahres 2005 wurde im Einzelhandel nominal 1,0% und real 0,6% mehr als im vergleichbaren Vorjahreszeitraum umgesetzt.
Im Einzelhandel mit Lebensmitteln, Getränken und Tabakwaren lag der Umsatz im Mai 2005 nominal 5,1% und real 4,0% höher als im Mai 2004. In den Lebensmittelgeschäften mit einem breiten Sortiment (Supermärkte, SB-Warenhäuser und Verbrauchermärkte) wurde nominal 5,6% und real 4,6% mehr als im Mai 2004 umgesetzt. Dagegen lagen die Umsätze im Facheinzelhandel mit Lebensmitteln – dazu gehören z.B. die Getränkemärkte und Fischgeschäfte – nominal um 1,1% und real um 2,8% niedriger als im Vorjahresmonat.
Im Einzelhandel mit Nicht-Lebensmitteln (dazu gehört der Einzelhandel mit Gebrauchs- und Verbrauchsgütern) wurde das Ergebnis des Vorjahresmonats ebenfalls übertroffen (nominal + 1,5%, real + 1,8%). Drei Einzelhandelsbranchen erzielten nominal und real höhere Umsätze als im Mai 2004: der Facheinzelhandel mit kosmetischen, pharmazeutischen und medizinischen Produkten (nominal + 5,7%, real + 6,5%), der Facheinzelhandel mit Textilien, Bekleidung, Schuhen und Lederwaren (nominal + 3,7%, real + 5,2%) und der Facheinzelhandel mit Einrichtungsgegenständen, Haushaltsgeräten und Baubedarf (nominal + 1,2%, real + 1,3%). Reale Umsatzsteigerungen bei nominalen Umsatzrückgängen verbuchten der sonstige Facheinzelhandel (z.B. Bücher, Zeitschriften, Schmuck, Sportartikel) (nominal – 0,1%, real + 1,5%) und der Versandhandel (nominal – 0,8%, real + 0,1%). Unter den Umsatzwerten des Vorjahresmonats blieb lediglich der sonstige Einzelhandel mit Waren verschiedener Art, zu dem die Waren- und Kaufhäuser gehören (nominal – 10,4%, real – 9,6%).
Zur Aktualisierung des Berichtskreises:
Der alte Berichtsfirmenkreis stammte aus der letzten Handels- und Gaststättenzählung im Jahr 1993 und hatte im Laufe der Jahre an Repräsentativität eingebüßt. Die konjunkturelle Entwicklung im Einzelhandel stellt sich nach den aktuellen Ergebnissen aus der neuen Stichprobe für das Jahr 2004 und die ersten Monate des Jahres 2005 positiver dar als aus der Befragung der Unternehmen im alten Berichtskreis (Veränderung 2004 zu 2003 alter Berichtskreis nominal – 1,6%, neuer Berichtskreis + 1,2%; Veränderung Januar bis April 2005 zu Januar bis April 2004 alter Berichtskreis nominal +/– 0%, neuer Berichtskreis + 0,5%). Die Umsatzentwicklung wird demnach im Einzelhandel derzeit stärker als früher nicht nur von den etablierten Großunternehmen, die sowohl in der alten als auch in der neuen Stichprobe enthalten sind, sondern auch von im alten Berichtskreis nicht abgebildeten dynamischen Unternehmen bestimmt, die offensichtlich flexibler auf neue Marktgegebenheiten reagieren können und damit erfolgreicher sind.
Die Umsatzverteilung auf die einzelnen Branchen des Einzelhandels hat sich im neuen Berichtsfirmenkreis kaum verändert. Nennenswert ist jedoch, dass das relative Umsatzgewicht der Unternehmen, die mit Waren verschiedener Art, Schwerpunkt Nahrungsmittel, handeln, von 38,5% auf 36,7% abgenommen hat und das der Fachgeschäfte von 30,8% auf 32,4% gestiegen ist. Der neue Berichtsfirmenkreis weist ein Umsatzvolumen für das Basisjahr 2003 von 298,1 Mrd Euro aus; damit entspricht es fast dem aus dem alten Berichtsfirmenkreis (299,8 Mrd Euro). Dabei ist zu berücksichtigen, dass in der monatlichen Erhebung nur Unternehmen mit einem Jahresumsatz von mehr als 250 000 Euro enthalten sind und der gesamte Einzelhandelsumsatz somit höher liegt.
Quelle: Wiesbaden [ destatis ]