Alkoholfreie Getränke: Preise im Sinkflug

Fast die Hälfte über Discounter vermarktet - Zwangspfand ohne Steuerwirkung

Im ersten Halbjahr 2005 sind die Durchschnittspreise für einen Liter alkoholfreie Getränke im Handel um 6,9 Prozent auf knapp 43 Cent gesunken. Die Wirtschaftsvereinigung Alkoholfreie Getränke e.V. (wafg) macht für diese Entwicklung vor allem den Preisdruck verantwortlich, der durch die starke Entwicklung der Discounter entsteht.

Die im Handel verkauften Mengen von Erfrischungsgetränken, Wässern und Säften konnten im ersten Halbjahr 2005 gegenüber dem Vorjahreszeitraum zwar um 2,3 Prozent gesteigert werden, die Umsätze gingen im gleichen Zeitraum jedoch um 4,7 Prozent zurück. Mengenmäßig am stärksten entwickelten sich Schorlen und Energy Drinks mit Zuwächsen von 24,7 bzw. 18,6 Prozent. Insbesondere bei den Schorlen offenbarte sich jedoch das Missverhältnis zwischen Mengen- und Umsatzentwicklung: Hier sank der Durchschnittspreis um 14,3 Prozent.

Discounter wachsen

Eine Ursache für die sinkenden Umsätze der AFG-Unternehmen ist der Trend zu niedrigpreisigen Handels- und Eigenmarken. Das gesamte Mengenwachstum des AFG-Marktes im ersten Halbjahr 2005 wurde in Discountern erzielt. Mittlerweile wird fast die Hälfte der alkoholfreien Getränke (45,4 Prozent) über diesen Vertriebskanal verkauft.

"Diese Entwicklung steigert weiter den in der Branche ohnehin hohen Preisdruck", zeigt sich wafg-Präsident Martin Möller besorgt. "Die Hersteller haben kaum Möglichkeiten, die gestiegenen Kosten, beispielsweise für Maut oder Benzin, in Form von Preiserhöhungen weiterzugeben. Das wirkt sich negativ auf die Ertragslage der Unternehmen aus und erschwert zukünftige Investitionen."

Zwangspfand zeigt keine Lenkungswirkung

Der Anteil an Einweg-Verpackungen für alle alkoholfreien Getränke stieg in den ersten sechs Monaten 2005 auf einen Höchststand von 57,5 Prozent, Kartonverpackungen haben einen Anteil von 17,6 Prozent. Auch hier zeigt sich deutlich der Einfluss der Discounter.

"Es ist offenkundig, dass die angestrebte Lenkungswirkung des Zwangspfandes auf Einweg-Verpackungen nicht eingetreten ist", so Möller. Die Situation für reine Mehrweganbieter könnte sich im kommenden Jahr weiter verschärfen: "Bereits heute öffnet sich der Handel zunehmend wieder für die nach Einführung des Einwegpfandes weitgehend ausgelistete Dose. Hersteller und Handel arbeiten gemeinsam mit Hochdruck an einem bundesweit einheitlichen Rücknahmesystem, um den Verbrauchern den Getränkekonsum so bequem wie möglich zu gestalten."

Quelle: Berlin [ wafg ]

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