Der Osten is(s)t anders
Punkt 12 Uhr wird richtig gegessen - Verbraucher im Osten wahren Esstraditionen - ... und wie ist das mit Tee?
Die Verzehrgewohnheiten der Deutschen unterscheiden sich regional mitunter deutlich, zum Beispiel beim Mittagessen. Punkt 12 Uhr zu Tisch – das wird mit großer Verbindlichkeit vor allem von Menschen in Ostdeutschland so gehandhabt. Knapp die Hälfte der 48.000 Menschen, die für die aktuelle Verzehrstudie von ZMP und CMA befragt wurden, essen zu dieser Zeit. Im Süden Deutschlands gilt dies nur für knapp 40 Prozent und im Westen gerade noch für 30 Prozent. In den östlichen Bundesländern zeigt sich auch die Neigung zu einem traditionellen Mahlzeitenrhythmus; das heißt, die „richtige“ warme Mahlzeit wird eher mittags verzehrt, und dann auch gern mit Vor-, Haupt- und Nachspeise. Im Westen hingegen wird eher am Abend „richtig“ gegessen.„Das Verzehrverhalten der Deutschen nach Regionen“ lautet der Titel der neuen Studie von ZMP und CMA, die in Zusammenarbeit mit dem Marktforschungsunternehmen Produkt + Markt erstellt wurde. Sie beleuchtet die regionalen Unterschiede bei der Wahl von Speisen und Getränken in Deutschland, den In- und Außer-Haus-Verzehr, das Ernährungsverhalten an den einzelnen Wochentagen, die Anzahl der Gänge bei warmen Mahlzeiten und die Wahl regionaltypischer Speisen.
Unterschiedliche Vorlieben für Zwischenmahlzeiten
Zwischenmahlzeiten handhaben die Großstädter unterschiedlich. In Hamburg wird die Zwischenmahlzeit am Morgen verstärkt genutzt, um etwas zu essen, in Berlin, um etwas zu trinken. Die Zwischenmahlzeit am Nachmittag ist vor allem im Osten beliebt. Das Kaffeekränzchen gehört hier fest in den Tagesablauf. Zum Abendessen gehen besonders gern die Menschen im Süden und Südwesten aus, während im Osten das abendliche Außer-Haus-Verzehr am geringsten ist.
Braten in Bayern und Fisch an der Küste
Bei der Speisenwahl ist Braten in Bayern überdurchschnittlich beliebt, Gulasch und Eintöpfe sind die Favoriten in den östlichen Bundesländern, Nudelgerichte bevorzugen die Verbraucher im Süden, Fisch und Meeresfrüchte sind die erste Wahl an der Küste, und Pizzas sind im Westen und Süden stark gefragt.
Überdurchschnittlicher Teekonsum im Norden
Der Konsum von Tee ist durch ein starkes Nord-Süd-Gefälle gekennzeichnet. In den nördlichen Bundesländern – und in abgemildeter Form auch noch in den östlichen – wird überdurchschnittlich viel Tee getrunken. Auffällig ist dabei der Zeitpunkt: Wird im Norden vor allem zum Frühstück oder am Nachmittag Tee getrunken, so geschieht dies im Osten häufig zum Abendessen. Alkoholische Getränke finden in allen Regionen erst zu den abendlichen Mahlzeiten Zuspruch. Beim Bierkonsum zeigt sich ein Süd-Nord-Gefälle. In Sachsen und Bayern findet Bier die meisten Freunde, in Richtung Nordosten nimmt der Anteil deutlich ab.
Für die Studie „Das Verzehrverhalten der Deutschen nach Regionen“ hat das Institut Produkt+Markt im Auftrag von ZMP und CMA in den Jahren 2000 bis 2003 das Verzehrverhalten von 48.000 Deutschen im Alter ab 14 Jahren erhoben. Sie kann unter der Nummer K 581 im Internet unter www.zmp.de/mafo unter der Rubrik Studien Deutschland für 92,– Euro zzgl. MwSt. bestellt werden.
Quelle: Bonn [ zmp ]