Schweinefleisch - Wachstumsmotor für den deutschen Fleischexport
CMA sieht gute Chancen in neuen EU-Mitgliedsstaaten
Der deutsche Fleischexport ist weiter auf Wachstumskurs. Im ersten Halbjahr 2005 sind die Ausfuhren von Fleisch und Fleischprodukten aus Deutschland gegenüber dem Vorjahreszeitraum um mehr als zwölf Prozent auf rund 965.000 Tonnen angestiegen. Hauptabnehmer sind unverändert die EU-15 Länder mit einem Anteil von 70 Prozent, darauf folgen die europäischen Drittländer mit 15 und die neuen EU-Mitgliedstaaten mit rund acht Prozent. „Der kontinuierliche Aufwärtstrend in der Entwicklung der deutschen Fleischexporte setzt sich fort“, bestätigt Steffen Reiter, Leiter des Exportmarketing für landwirtschaftliche Rohprodukte bei der CMA Centrale Marketing-Gesellschaft der deutschen Agrarwirtschaft mbH. „Besonders die Schweinefleischexporte erweisen sich als Wachstumsmotor für den gesamten Fleischexport.“
Während die Rindfleischexporte merklich zurückgegangen sind, sind die Schweinefleischexporte (frisch/gefroren, Nebenprodukte und Zubereitungen) im ersten Halbjahr 2005 um 28,9 Prozent auf 583.456 Tonnen angestiegen. Die Zuwachsrate von gut 20 Prozent bei den Lieferungen in die EU-15 Länder wird von der sprunghaften Entwicklung bei den Ausfuhren in die neuen EU-Länder noch übertroffen: Die Exporte von frischem Schweinefleisch haben sich hier von 6.888 Tonnen auf 38.932 Tonnen mehr als verfünffacht. Die größten Abnehmer von frischem Fleisch sind Ungarn mit 12.928 Tonnen, Tschechien mit 11.357 und Polen mit 9.928 Tonnen. Die Lieferungen von Schlachtnebenprodukten verdreifachten sich auf 15.807 Tonnen.
Starke Position in den neuen EU-Ländern
Wie die Exportzahlen zeigen, hat die deutsche Fleischexportwirtschaft vom EU-Beitritt der mittel- und osteuropäischen Länder stark profitiert. Diese Situation wird aufgrund der rückläufigen Viehbestände auch noch weiter anhalten. Da beispielsweise in Ungarn auch die Sauenbestände um
15 Prozent abgestockt wurden, ist eine Änderung dieser positiven Ausgangslage mittelfristig nicht in Sicht. In Ungarn stehen zum Beispiel Kostenvorteile in lohnintensiven Produktionsbereichen fehlender Effizienz und einer niedrigeren Qualität der Schlachttiere gegenüber: Aktuell entsprechen hier erst rund 60 Prozent der Schlachtschweine den Qualitätsstandards der EU-15.
Quelle: Bonn [ cma ]