Zwei Tage rund um Ehrenamt und Verbandsarbeit
Ziel des Seminars "Ehrenamt und Verbandsarbeit" war, amtierenden und zukünftigen Ehrenamtsträgern Hilfsmittel für wirkungsvolle Innungsarbeit an die Hand zu geben. Über 30 Vertreter des Fleischerhandwerks nahmen das Angebot des DFV wahr und verbrachten am 21. und 22. November zwei informative Tage in Reinhardsbrunn.
Das inhaltlich dicht gepackte Seminar befasste sich mit allen wichtigen Aspekten der Innungsarbeit. Dabei wurden auch die umfangreichen Hilfestellungen, die von den Verbänden und Innungen angeboten werden, vorgestellt. Sieben Referenten aus der Praxis zeigten den Teilnehmern an vielen Beispielen auf, wie man die Innungsarbeit einfacher und für die Innungsbetriebe wirkungsvoller gestalten sowie mit immer wiederkehrenden Schwierigkeiten bei der Innungsarbeit fertig werden kann.
Nach der Eröffnung durch DFV-Vizepräsident Eugen Nagel bot Dipl. Volkswirt Klaus Hühne einen Überblick über die komplexe Struktur der deutschen Handwerksorganisation vom Zentralverband bis zur Fleischerinnung. Der Leiter der Informationsstelle für Wirtschaftsstatistik beim DFV ging in seinen Ausführungen auch auf die für die Innungsarbeit bedeutsamen Rechtsnormen ein.
Anschließend berichtete Dr. Reinhard von Stoutz, beim Deutschen Fleischer Verband zuständig für Wirtschafsförderung, über die verschiedenen Dienstleistungen, die der Verband seinen Mitgliedern anbietet. Das zentrale Element der Marktauftritts des Fleischerhandwerks, die f-Marke, nahm dabei breiten Raum ein. Von Stoutz betonte die Wichtigkeit einer übergreifenden Markenpolitik, die neben dem individuellen Erscheinungsbild des einzelnen Fleischer-Fachgeschäfts dem Kunden die Zugehörigkeit zum Fleischerhandwerk signalisieren müsse.
Axel Nolden, der neue Betriebsberater des DFV, erläuterte in seinem Referat die Unterstützungsleistungen, die der DFV für Innungen und Betriebe zu den Themen Technologie und Hygiene bereithält. So könne er beispielsweise in Innungsversammlungen Informationsveranstaltungen zum neuen EU-Hygienepaket und zu Themen wie Rindfleischetikettierung, Lebensmittelkennzeichnung, allergenen Stoffen und zu geografischen Ursprungsbezeichnungen abhalten. Neben Informationsveranstaltungen seien aber auch Beratung in den Betrieben vor Ort sowie per Telefon und E-Mail möglich.
Als abschließende Referentin für den ersten Tag führte Betty Willingstorfer, Diplom-Psychologin bei der Fleischerei-Berufsgenossenschaft, in den Bereich der Kommunikation und Gremienarbeit ein. Nach einer kurzen Erklärung zur Kommunikationstheorie durften die Teilnehmer das neuerworbene Wissen in einer Reihe von Gruppenübungen praktisch erproben. Praktische Hinweise zur Gesprächsführung und zur Diskussion in Gruppen gaben den Teilnehmern wertvolles Rüstzeug für die nächste Innungsversammlung.
Dr. Reinhard von Stoutz startete mit einem Vortrag zu Werbung und PR in den zweiten Seminartag. Er stellte die vielfältigen Möglichkeiten dar, wie eine Fleischerinnung wirksam in der Öffentlichkeit auftreten und die Stärken ihres Handwerks zur Schau stellen kann. Der beim DFV für Werbung zuständige Referent erläuterte an einer Reihe von Praxisbeispielen, wie ein wirksamer Auftritt mit verhältnismäßig geringem Kostenaufwand zu verwirklichen ist und gab viele Tipps zur Umsetzung eines durchgängigen Marketingkonzeptes.
Im Anschluss sprach Gero Jentzsch, DFV-Referent für Presse und Öffentlichkeitsarbeit, zum Thema interne und externe Kommunikation. Er zeigte die Wege auf, auf denen Obermeister und andere Ehrenamtsträger mit ihren Mitgliedern, aber auch mit der breiten Öffentlichkeit, Kontakt aufnehmen können. Darüber hinaus gab er Hinweise für den Umgang mit der Presse und stellte die vielfältigen Veröffentlichungen des Deutschen Fleischer-Verbandes vor, welche die Innungen für ihre eigene Kommunikation nutzen können.
Als nächster Referent veranschaulichte Holger Klemke, Geschäftsführer der Kreishandwerkerschaft Calw, den Aufbau, die Funktion und Organisation einer Fleischerinnung am Praxisbeispiel der von ihm betreuten Fleischerinnung. Klemke bot einen umfassenden Überblick über die Funktionsweise der Innungsgeschäftsstelle und deren Dienstleistungen für die Mitglieder.
Zum Abschluss des Seminars ging Meike Moßig auf die Themen Pressearbeit und Umgang mit den Medien ein. Die erfahrene Journalistin berichtete über die Funktionsweise einer typischen Zeitungsredaktion und gab zahlreiche Tipps für die Arbeit mit Pressevertretern. Weiterhin informierte sie die Teilnehmer über die mediengerechte Aufbereitung von Nachrichten aus dem Fleischerhandwerk und wie man diese am erfolgversprechendsten in den Medien unterbringt.
Im Abschlussgespräch betonte DFV-Vizepräsident Eugen Nagel noch einmal die Bedeutung wirkungsvoller Innungsarbeit: "Das Innungsmitglied hat für seinen Jahresbeitrag Anspruch auf einen erkennbaren Nutzen. Wir, Obermeister, Innungsgeschäftsstellen, Landesverbände und DFV können hier wertvolle Leistungen erbringen."
Quelle: Frankfurt am Main [ dfv ]