Eine Million Tonnen Geflügelfleisch erzeugt
Polnische Produktion erreicht 2005 Rekordniveau
Die polnische Geflügelfleischproduktion hat im vergangenen Jahr nach vorläufigen Angaben mit gut einer Million Tonnen eine neue Höchstmarke erreicht. Das Vorjahresergebnis wurde damit um 11,5 Prozent übertroffen, seit 1998 hat sich die Produktion nahezu verdoppelt. Die jüngste Steigerung wurde teilweise zur Deckung des Eigenbedarfs benötigt, denn der Verbrauch in Polen erreichte 2005 ebenfalls ein neues Rekordniveau. So stieg der Pro-Kopf-Verbrauch in Polen um 1,3 Kilogramm auf 23,5 Kilogramm. Zum Vergleich: In Deutschland lag der Verbrauch im vergangenen Jahr bei 18 Kilogramm pro Person, in der EU-25 waren es im Mittel gut 23 Kilogramm.
Von der Gesamtproduktion entfielen knapp 68 Prozent oder 690.000 Tonnen auf Hähnchenfleisch, ein Plus von acht Prozent gegenüber 2004. Die Putenfleischerzeugung wuchs um sieben Prozent auf 245.000 Tonnen und hatte einen Anteil von 24 Prozent. Anderes Geflügel, wie Enten- und Gänsefleisch, legte um 89 Prozent auf 85.000 Tonnen zu. Das erzeugte Gänsefleisch geht zu großen Teilen in den Export; die Gänsefleischausfuhren 2005 beliefen sich auf 17.000 Tonnen Schlachtgewicht.
Der Export von Geflügelfleisch erreichte 2005 nach polnischen Angaben mit rund 145.000 Tonnen eine neue Höchstmarke. Knapp 40 Prozent dieser Ausfuhren gelangten im vorigen Jahr nach Deutschland, ein Jahr vorher waren es noch 45 Prozent gewesen. Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes gelangten von Januar bis Oktober 2005 rund 35.800 Tonnen Geflügelfleisch aus Polen an den deutschen Markt. Die größten Anteile entfielen dabei mit einem Viertel auf entbeintes frisches Hühnerfleisch sowie mit 23 Prozent auf entbeintes frisches Putenfleisch. Dann folgten ganze gefrorene Gänse mit anteilig 15 Prozent.
Umfangreiche Lieferbeziehungen bestehen auch zwischen dem Vereinigten Königreich und Polen. Von den Drittlandsstaaten hat Russland seine Vormachtstellung zu Gunsten von Weißrussland verloren.
Die polnischen Einfuhren an Geflügelfleisch summierten sich 2005 auf schätzungsweise 75.000 Tonnen. Das waren zwölf Prozent weniger als im Jahr vorher. Aus den Produktions- und Außenhandelszahlen erreicht sich ein Selbstversorgungsgrad von 108 Prozent; das sind drei Prozentpunkte mehr als 2004.
Quelle: Bonn [ zmp ]