Der dänische Schweinesektor muss seinen "Inlandsmarkt" in Deutschland stärken
Offensiven Strategie von Danish Crown und Tican
Das soll durch eine stärker lokale Produktion, fortgesetzte Automatisierung in Dänemark und durch das Festhalten an der Zusammenarbeit in der Kette vom Produkt zum Erzeuger geschehen, sagt der Vorsitzende von Danske Slagterier.
Die unterschiedlichen Abrechnungspreise für dänische und deutsche Schweineproduzenten - zu Gunsten der deutschen - haben in den letzten Jahren die Debatte beherrscht.
Auf dem Delegiertentreffen von Danske Slagterier am Freitag in Kopenhagen betonte der Vorsitzende, Bent Claudi Lassen, dass der Unterschied bei den Abrechnungspreisen reduziert werden müsse.
Er weist auf die Hauptelemente der offensiven Strategie hin, die Danish Crown und Tican gewählt haben, um dieses Ziel zu erreichen:
- Es soll mehr in Deutschland produziert und veredelt werden. Unternehmen, die stärker vor Ort sind, verschaffen sich einen "Inlands-Marktvorteil" auf dem deutschen Markt.
Die Automatisierung in den dänischen Schlachtbetrieben soll fortgesetzt werden. Das trägt zur Erhaltung dänischer Arbeitsplätze bei. Die Unternehmen haben allein in den letzten Jahren 930 Mio. Euro in neue Ausrüstung investiert. - Es soll am "Kettengedanken" festgehalten werden, d.h. an der Möglichkeit, Produktion, Schlachtung, Veredelung und Verkauf in der gesamten Kette vom fertigen Erzeugnis zurück zum Erzeuger zu optimieren.
- Internationalisierung ist nichts Neues für die beiden Unternehmen, die bereits heute 15.000 Arbeitsplätze im Ausland haben.
Bent Claudi Lassen teilt mit, dass der durchschnittliche Abrechnungspreis für die deutschen Schweineproduzenten 2005 um 0,08 Cent pro Kilo höher lag als der Preis für ihre dänischen Kollegen.
- Dieser Unterschied erklärt sich allein aus den geringeren Lohnkosten der deutschen Schlachtbetrieben. In Deutschland liegen die Schlachtkosten für ein Schwein um 0,11 Cent bis 0,17 Cent pro kg unter den Kosten in Dänemark, fügt er hinzu.
- Unser Optimierungsmodell beim Vertrieb - wir setzen die einzelnen Teile des Schweines dort ab, wo wie den besten Preis erzielen - funktioniert auch in Deutschland. Daher ist es wichtig, am Genossenschaftssystem mit Lieferungsrecht und -pflicht sowie optimaler Planung von Transport, Schlachtung und Verkauf festzuhalten. Wir müssen unsere Wettbewerbsvorteile ausbauen und die Vorteile der deutschen Schlachtbetriebe dadurch verringern, dass wir einen großen Inlandsmarkt direkt vor der Haustür haben. Wir müssen selbst einen Inlandsmarkt in Deutschland aufbauen, der fast ein Viertel des gesamten dänischen Schweinefleischexportes abnimmt, sagt Claudi Lassen.
Quelle: Kopenhagen [ ds ]