Gefühlte Gefahr durch Vogelgrippe?
Allensbach-Umfrage: Langsam entwickelt sich ein Gefühl von möglicher Gefährdung
Seitdem das Vogelgrippevirus Deutschland erreicht hat, wächst das persönliche Gefährdungsgefühl in der Bevölkerung. Im November letzten Jahres fühlten sich nur 5 Prozent durch die Vogelgrippe verunsichert. Die toten Schwäne auf Rügen und die infizierten Enten am Bodensee haben inzwischen jedoch dafür gesorgt, daß jeder fünfte Angst hat, er könnte an der Vogelgrippe erkranken.
Doch anders als vor fünf Jahren, als die Rinderseuche BSE die Schlagzeilen beherrschte, sieht die Mehrheit der Bevölkerung im Moment im Virus der Vogelgrippe noch keine persönliche Gefahr. Damals, im Januar 2001, auf dem Höhepunkt der Angst vor BSE, fühlte sich mehr als jeder zweite aus der Bevölkerung (54 Prozent) in Gefahr, jetzt im Blick auf die Vogelgrippe bleiben die meisten (72 Prozent) jedoch gelassen.
Das mag damit zu tun haben, daß sich die meisten in Deutschland auch ausreichend über die Geflügelkrankheit und ihre Gefahren informiert fühlen. 58 Prozent geben das in einer aktuellen Allensbacher Umfrage von Februar/März zu Protokoll. Nicht ausreichend informiert fühlen sich 31 Prozent.
Die Eßgewohnheiten sind unter dem Eindruck der Vogelgrippe zwar längst nicht so gravierend verändert worden wie zur Zeit von BSE. Damals versuchte mehr als jeder zweite (58 Prozent), den Verzehr von Rindfleisch ganz zu vermeiden oder wenigstens zu verringern. Jetzt - gegenüber dem Verzehr von Geflügel - verhalten sich im Moment immerhin 28 Prozent ablehnend. 8 Prozent haben Geflügelfleisch ganz aus ihrem Speiseplan gestrichen, 20 Prozent essen weniger Geflügelfleisch als noch vor Monaten. Weitere 13 Prozent planen, demnächst lieber kein Geflügel mehr zu essen.
Quelle: Allensbach am Bodensee [ IfD ]