Aktuelle ZMP-Markttendenzen
Am Schlachtrindermarkt konnten sich die Preise für Jungbullen und Schlachtkühe wieder etwas befestigen. Am Schlachtschweinemarkt hielt die rege Nachfrage weiter an. Am Geflügelmarkt setzte sich die Belebung fort.
Vieh und Fleisch
Am Schlachtrindermarkt konnten sich die Preise für Jungbullen und Schlachtkühe wieder etwas befestigen. In der Fronleichnamswoche waren die Erzeuger offenbar nicht mehr bereit, weitere Preisabschläge zu akzeptieren. Darüber hinaus hatte die laufende Heuernte zumeist Priorität, so dass die Vermarktung der Schlachtrinder für viele Landwirte erst an zweiter Stelle stand. Die Schlachtunternehmen konnten sich allerdings aufgrund der unbefriedigenden Geschäfte im Rindfleischbereich häufig nur schwer mit Forderungen nach höheren Auszahlungspreisen anfreunden. Im Bundesmittel könnten sich die Preise für Jungbullen der Handelsklasse R3 um einen Cent auf 3,01 Euro je Kilogramm Schlachtgewicht befestigt haben.
Kühe der Klasse O3 dürfen im Schnitt der dritten Juniwoche 2,47 Euro je Kilogramm Schlachtgewicht kosten, das wären zwei Cent mehr als in der Vorwoche. An den Fleischmärkten war Keulenware in der Berichtswoche nur sehr schwer zu platzieren, während Edelteile überwiegend reibungslosen Absatz fanden.
In der vierten Juniwoche wird das Angebot an Schlachtrindern voraussichtlich weiterhin sehr klein ausfallen und für zumindest unveränderte Erzeugerpreise sorgen.
Am Markt für Schlachtkälber zeichneten sich schwächere Preise ab. Pauschal abgerechnete Tiere kosteten im Schnitt der Berichtswoche mit 4,57 Euro je Kilogramm Schlachtgewicht rund fünf Cent weniger als in der Vorwoche.
Die Preise für Nutzkälber tendierten ebenfalls überwiegend schwächer. Dem Vernehmen nach wurde das heimische Angebot durch preisgünstige Kälber aus Großbritannien ergänzt.
Am Schlachtschweinemarkt hielt die rege Nachfrage weiter an. Schlachtschweine der Handelsklasse E notierten in der Fronleichnamswoche mit 1,63 Euro je Kilogramm Schlachtgewicht rund vier Cent höher als in der Vorwoche. Für die kommende Woche wird bei fortgesetzt nur knapp ausreichendem Angebot und anhaltend zügiger Nachfrage mit weiter steigenden Preisen gerechnet.
Am Ferkelmarkt traf ein etwas größeres Angebot auf eine mittlere bis ruhige Nachfrage. Gestützt wurden die Ferkelpreise allerdings durch die sehr hohen Schlachtschweinenotierungen.
Eier und Geflügel
Am Eiermarkt herrschte zuletzt eine gemessen an der Jahreszeit und Wetterlage ungewöhnlich freundliche Grundstimmung. Der Lebensmitteleinzelhandel orderte nach wie vor kontinuierlich, und die Eiproduktenindustrie kaufte etwas stärker als zuvor. Das Angebot wurde als ausreichend beschrieben, Alternativ- und Käfigware waren hier und da etwas knapp. Die Preise tendierten zuletzt unverändert bis leicht fester. – Die meisten Marktbeteiligten gehen von einer weiterhin stabilen bis festen Grundtendenz aus.
Am Geflügelmarkt setzte sich die Belebung fort. Mit dem Wetterumschwung flossen grillfähige Teilstücke im Rahmen der privaten Grillsaison wieder reger ab. Auch der Bedarf der Gastronomie wurde zuletzt als lebhaft eingeschätzt, was zumindest zum Teil auf die Fußballweltmeisterschaft zurückgeführt werden könnte. - Dieses sich abzeichnende Zusatzgeschäft dürfte einer ansonsten in den Sommermonaten üblichen Nachfrageberuhigung entgegenwirken.
Quelle: Bonn [ zmp ]