Niederländischer Ferkelexport rückläufig
Deutlich weniger Tiere nach Deutschland geliefert
Die Schweinepest in Nordrhein-Westfalen hat im bisherigen Jahresverlauf nicht nur hierzulande zu Vermarktungsproblemen von Ferkeln geführt, sondern auch unsere westlichen Nachbarn hatten erhebliche Schwierigkeiten, ihre Ferkel auf dem deutschen Markt zu platzieren. Von Januar bis Ende Juni dieses Jahres exportierten die Niederländer rund 2,12 Millionen Ferkel. Davon wurden etwa 40 Prozent in deutsche Mastställe gebracht; im Vorjahr hatte man im ersten Halbjahr über 110.000 Ferkel mehr über die Grenze transportiert.
Durch die teilweise Abriegelung von Nordrhein-Westfalen mussten die niederländischen Exporteure kurzfristig ihre Tiere auf andere Märkte verteilen. So nahm Italien mit 191.000 Stück rund 44 Prozent mehr Ferkel auf als in der ersten Hälfte 2005. Aber auch nach Kroatien, der Slowakei, Tschechien sowie Rumänien wurden mehr Ferkel verkauft. Der deutlichste Zuwachs konnte bei den Lieferungen nach Spanien verzeichnet werden: Hier stiegen die Exporte von Januar bis Juni gegenüber dem Vorjahr um 48 Prozent auf 492.000 Ferkel.
Während in Deutschland die Ferkelnotierungen auch in der Krise oft stabil blieben, haben die Niederländer mit ihren Forderungen schnell auf die geänderten Bedingungen reagiert: Zeitweise sanken die dortigen Ferkelpreise auf 37 Euro je 23 Kilogramm schwere Tiere. Bei diesem Preis waren deutsche Ferkel auf dem Exportmarkt meist nicht mehr konkurrenzfähig.
Quelle: Bonn [ zmp ]