Australien erhöht Schaffleischexporte
EU bisher nur kleiner Abnehmer
Australien ist nach China das Land mit der weltweit größten Schafherde. In den letzten Jahren ist der Bestand wieder gewachsen und dürfte nun bei rund 105 Millionen Tieren liegen. Zum Vergleich: In Deutschland werden rund 2,5 Millionen Tiere gehalten, in der gesamten EU etwa 88 Millionen.
Nach einer Prognose des australischen Büros für Agrarwirtschaft und RessourcenÖkonomie soll der Bestand bis zum Jahr 2010 auf etwa 108 Millionen Tiere steigen. Allerdings ist die Haltung starken Schwankungen in Abhängigkeit von den Witterungsbedingungen und dem Wollpreis unterworfen, wobei allerdings der Anteil des Wollverkaufes an den Einnahmen der australischen Schafhalter in den vergangenen 15 Jahren zurückgegangen ist : von 90 Prozent zu Beginn der 90er Jahre auf etwa 60 Prozent heutzutage.
Dagegen nimmt die Wertigkeit der Fleischproduktion immer mehr zu. Im vergangenen Jahr wurden rund 11 Millionen Schafe und 17 Millionen Lämmer geschlachtet; die Fleischerzeugung belief sich auf 354.000 Tonnen. Das ermöglichte Exporte in einer Höhe von rund 120.000 Tonnen, etwa zehn Prozent mehr als ein Jahr zuvor. Im laufenden Jahr dürften die Ausfuhren um weitere 20 Prozent steigen.
Der bedeutendste Abnehmer im vergangenen Wirtschaftsjahr waren die USA mit rund 30 Prozent Anteil, die EU nahm lediglich acht Prozent der Exporte auf. Sehr viel größeren Raum am EU-Markt nimmt neuseeländisches Schaffleisch ein: Dessen Einfuhrquote liegt für 2006 bei 210.000 Tonnen im Vergleich zu 18.650 Tonnen für australische Ware.
Inwieweit die Australier von der rückläufigen Produktion von Schaffleisch in der EU profitieren können bleibt abzuwarten, denn es werden sich viele Länder bemühen, diese Lücken auszufüllen zu dürfen. Entscheidend wird sein, wie die EU-Kommission die Importquoten verteilen wird.
Quelle: Bonn [ zmp ]