Brasilien Weltmeister beim Hähnchenexport

Lieferungen nach Deutschland spürbar gesunken

Brasilien ist seit 2004 der weltweit größte Anbieter von Hähnchenfleisch, noch vor den USA. So stammten 2005 bereits 42 Prozent des am Weltmarkt gehandelten Hähnchenfleisches von dort. Das brasilianische Exportgeschäft hat somit in den vergangenen Jahren spürbar an Bedeutung gewonnen; im vergangenen Jahr wurden bereits 30 Prozent der Produktion ausgeführt. Ins Ausland verkauft werden inzwischen hauptsächlich Geflügelteile, und zwar zu 99 Prozent in gefrorener Form. Im vergangenen Jahr stiegen die Ausfuhren Brasiliens an Hähnchenteilen um 18 Prozent auf 1,71 Millionen Tonnen, die an ganzen Tieren nahmen um sieben Prozent auf 1,04 Millionen Tonnen zu.

Die Liste der Abnehmer von Geflügelfleisch aus Brasilien ist lang, es werden weltweit etwa 80 Länder beliefert, große Mengen gehen dabei in den Mittleren Osten. Innerhalb der EU bezogen die Niederlande 2005 mit 106.800 Tonnen das meiste Geflügelfleisch aus dem südamerikanischen Land. Nach Deutschland kamen 63.100 Tonnen und damit fünf Prozent weniger als 2004. Dabei setzten deutsche Importeure auf unverarbeitete Ware, die erst hierzulande weiter veredelt wird.

Geflügelgrippe beeinträchtigte Handel

In den ersten vier Monaten des laufenden Jahres verfehlten die brasilianischen Ausfuhren von Hähnchenfleisch das Vorjahresergebnis um knapp vier Prozent. Ursache dafür war der Ausbruch der Vogelgrippe. Obwohl Brasilien nicht davon betroffen war, gingen insbesondere die Lieferungen in den Mittleren Osten zurück. Aber auch Deutschland bezog aufgrund der allgemeinen Zurückhaltung beim Einkauf von Geflügelfleisch von Januar bis April dieses Jahres 39 Prozent weniger als in der entsprechenden Vorjahreszeit.

Quelle: Bonn [ zmp ]

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