Der Weg der Eier

Eiprodukte fließen größtenteils in Nahrungsmittelindustrie

In Deutschland wurden 2004 rund 12,2 Milliarden Eier produziert und 4,9 Milliarden Schaleneier importiert, so dass dem Markt 17,1 Milliarden Schaleneier zur Verfügung standen. Mit 9,2 Milliarden Eiern wanderten über die Hälfte der Schaleneier in die Einkaufskörbe der privaten Haushalte und 1,1 Milliarden wurden exportiert. Aber wo genau landeten die zwei Millionen Schaleneier, die in den Bereich Großverbraucher, also Gastronomie und Gemeinschaftsverpflegung, flossen und die 4,8 Milliarden Stück, die von der Eiproduktenindustrie und den selbstaufschlagenden Weiterverarbeitern gekauft wurden? Die Warenstromanalyse Eier, erstellt von Kerstin Am Ende, Hochschule Anhalt (FH), im Auftrag der ZMP, soll hier Transparenz schaffen.

Umgerechnet in Schaleneier wurden 2004 in Deutschland rund 4,8 Milliarden Eier für die Herstellung von Eiprodukten wie Vollei, Eigelb, Eiweiß sowie gekochte geschälte Eier eingesetzt. In dieser Summe sind außerdem diejenigen Eier enthalten, die von der Nahrungsmittelindustrie und dem Nahrungsmittelhandwerk selbst aufgeschlagen und weiterverarbeitet wurden. Der weitere Weg dieser Eiprodukte führte zum größten Teil in die Nahrungsmittelwirtschaft, die 3,5 Milliarden Schaleneieräquivalente einsetzte und daraus beispielsweise Backwaren, Pastaprodukte und Süßwaren herstellte. Der Großverbraucherbereich bezog 0,8 Milliarden Stück und eine halbe Milliarde floss in den Export. Ergänzt wurde das Angebot an heimischen Eiprodukten durch 1,7 Milliarden Schaleneieräquivalente, die importiert wurden.

Knapp 60 Prozent der zwei Milliarden Schaleneier und 0,8 Milliarden Schaleneieräquivalente, die in Form von Eiprodukten in das Segment Großverbraucher flossen, wanderten in die Individualverpflegung; dazu zählen Restaurants, Gaststätten, Cafés, Hotels, Fast Food-Restaurants, Imbisse und ähnliche Betriebe. Hier bekamen die Konsumenten sie nicht nur als Frühstücksei oder Omelett auf die Teller, sondern verzehrten sie auch in Kuchen, Süßspeisen, hausgemachten Nudeln oder anderen Gerichten.

Die restlichen gut vierzig Prozent der Menge wurden an die Gemeinschaftsverpflegung wie zum Beispiel Betriebsverpflegung, Mensen, Krankenhäuser und Seniorenheime geliefert.

Wichtigste Bezugsquelle des Großverbrauchersektors für Schaleneier waren die großen Erzeuger, die selber als Vermarkter auftreten. Es folgen Großverbraucher-Zustellservice, Fachgroßhandel, Cash+Carry-Märkte wie die Metro, in denen nur Personen mit Gewerbeschein einkaufen dürfen, und der Lebensmitteleinzelhandel.

Mit Abstand bedeutendste Bezugsquelle für Eiprodukte war der Großverbraucher-Zustellservice. Die Eiproduktenindustrie bezieht ihre Ware zum einen direktr Agenturen abgewickelt, die sich vor allem um den Im- und Export kümmern.

Quelle: Bonn [ zmp ]

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