Fleisch: Guter Juni gleicht Halbzeitbilanz aus
Geflügelnachfrage wieder auf Vorjahresniveau - Comeback der Bedientheke?
Das schöne Wetter und die gute Stimmung während der Fußballweltmeisterschaft haben der Fleischnachfrage im Juni deutliche Impulse gegeben: Die privaten Haushalte in Deutschland kauften gut fünf Prozent mehr Fleisch (ohne Geflügel) als im Juni 2005. Dieses Ergebnis trug dazu bei, die Kaufzurückhaltung in anderen Monaten auszugleichen, so dass sich die Fleischkäufe im ersten Halbjahr 2006 insgesamt etwa auf Vorjahresniveau bewegten.
Wieder mehr Leben an der Fleischtheke
Ungewöhnlich – im Vergleich zu den Vorjahren – war die leicht positive Entwicklung für Fleisch an der Bedientheke: Im ersten Halbjahr 2006 konnten die Verkäufe der losen Ware mengenmäßig um rund ein Prozent zulegen, während die Käufe von Frischware aus dem Selbstbedienungsregal um 1,4 Prozent zurückgingen. Damit wurden die massiven Marktanteilsverluste der Bedienungsware in den vergangenen Jahren gestoppt, und die Metzgereien sowie die traditionell thekenorientierten Geschäfte unter 800 Quadratmeter Verkaufsfläche eroberten sich gegenüber den Discountern verlorenes Terrain zurück.
Die Geflügelbranche atmet auf
Die Wellen, welche die Vogelpest-Problematik am hiesigen Geflügelmarkt geschlagen hatte, sind inzwischen abgeebbt, und die Nachfrage stabilisierte sich im Juni auf Vorjahresniveau. Wegen der Konsumschwäche in den vorangegangenen Monaten zeigt die Halbzeitbilanz bei Geflügelfleisch aber ein dickes Minus. Insgesamt lagen die Einkaufsmengen der Privathaushalte im ersten Halbjahr 2006 um 14,3 Prozent unter dem Vorjahreszeitraum. Die Nachfrage nach Hähnchenfleisch wies ein Minus von 13,1 Prozent auf, die nach Putenfleisch sank um 15,4 Prozent.
Quelle: Bonn [ zmp ]