Functional Food: Das Wachstum geht weiter

Aktueller ACNielsen TrendNavigator zeigt: Glaubwürdigkeit ist entscheidend

„Lebensmittel mit gesundheitsförderndem Zusatznutzen halte ich für eine gute Sache“. Rund 42 Prozent der Deutschen stimmen dieser Aussage zu. Immerhin 30 Prozent geben an, beim Einkauf auf einen gesundheitsfördernden Zusatznutzen der Produkte zu achten. Vor dem Hintergrund dieser aktuellen Ergebnisse einer Befragung im repräsentativen Haushaltspanel von ACNielsen ist es keine Überraschung, dass Hersteller und Handel mit zahlreichen Functional Food-Produkten hohe Wachstumsraten und Premiumpreise erzielen können.

So zeigten probiotische Milchgetränke – der absolute Klassiker im Functional Food-Markt – im Jahr 2005 ein Umsatzwachstum von rund 17 Prozent, im ersten Halbjahr 2006 erneut ein Umsatzwachstum von rund 12 Prozent. Dabei lagen die Preise um bis zu 100 Prozent über denen konventioneller Milchgetränke. Wachstumstreiber waren dabei sowohl erfolgreiche Neuprodukte als auch Neulistungen in Discountern. Letztere greifen natürlich auch beim Functional Food erfolgreiche Innovationen sehr schnell auf, und nicht immer lässt sich dann der Premiumpreis der Alternative „functional“ halten: Unter dem Druck der Discounter lagen die Preise für Wellness-Wasser im ersten Halbjahr 2006 sogar unter denen des konventionellen Segmentes „Wasser mit Geschmack“.

Ein Functional Food-Produkt hat sich bei den deutschen Verbrauchern so weitgehend durchgesetzt, dass es kaum noch als solches wahrgenommen wird: Speisesalz mit Zusätzen. Eine weltweite Verbraucherbefragung von ACNielsen ergab, dass die Deutschen bei jodiertem Speisesalz international eine Spitzenstellung einnehmen. Insgesamt 73% der hierzulande Befragten gaben an, regelmäßig jodiertes Speisesalz zu kaufen – gegenüber einem globalen Schnitt von 32 Prozent. Mit diesen Werten liegt Deutschland weltweit auf Platz drei, knapp hinter China und Indien. Entsprechend sehen die Umsatzzahlen in Deutschland aus: 80 Prozent des Speisesalz-Umsatzes fallen unter „Salz mit Zusätzen“. Dieser Erfolg hat mehrere Ursachen: Zum einen wird Speisesalz in so geringen Mengen benötigt, dass der Preisaufschlag im Budget der Verbraucher praktisch nicht zu spüren ist. Zum anderen wird die Verwendung insbesondere von jodiertem Speisesalz von den Lebensmittelverbänden stark unterstützt, was sich auf die Glaubwürdigkeit des Nutzenversprechens auswirkt.

Die Glaubwürdigkeit ist im deutschen Functional Food-Markt ohnehin ein Knack-punkt: Rund 50 Prozent der deutschen „Kaufverweigerer“ von Functional Food-Produkten geben an, nicht an die Wirkung zu glauben – der höhere Preis spielt da-gegen eine deutlich geringere Rolle. „Unsere Ergebnisse zeigen, dass geringe Glaubwürdigkeit eine echte Hürde für den Erwerb funktioneller Lebensmittel darstel-len kann. Die Health-Claims-Verordnung bietet mittelfristig die Chance, die Glaubwürdigkeit von Functional Food in den Augen der Verbraucher zu unterstützen“, meint Michaela Hockenberger, Director Marketing & Corporate Communications bei ACNielsen Deutschland. Denn die strikten Vorgaben für nährwert- und gesundheits-bezogene Angaben bei Lebensmitteln, die sich aus der kürzlich verabschiedeten Health-Claims-Verordnung ergeben, dürften sich auf die Kommunikation und letztlich auch auf das Verbraucherverhalten auswirken.

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Quelle: Frankfurt am Main [ acnielsen ]

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