Jürgen Abraham fordert sichere Versorgung der Ernährungsindustrie mit landwirtschaftlichen Rohstoffen
Auf dem Deutschen Bauerntag in Bamberg hat BVE-Vorsitzender Jürgen Abraham darauf hingewiesen, dass der zunehmende Einsatz von agrarischen Rohstoffen zur Erzeugung von Bioenergie sich zu einem ernsthaften Problem für die Ernährungsindustrie entwickeln kann.
Vor dem Hintergrund einer zunehmenden Weltbevölkerung, die jährlich um ca. 80 Mio. Menschen wächst, wird sich die Nachfrage nach Lebens- und Futtermitteln in den nächsten 25 Jahren verdoppeln. Er betonte, dass die Ernährungswirtschaft vor dem Hintergrund des Klimawandels und der begrenzten Verfügbarkeit von fossilen Energieträgern den erneuerbaren Energien und damit auch der Bioenergie prinzipiell aufgeschlossen gegenüber steht. Wegen der begrenzten landwirtschaftlichen Nutzflächen schlüssige Konzepte entwickelt und Aktionismus vermieden werden.
Jürgen Abraham wies darauf hin, dass die aktuellen klimapolitischen Zielsetzungen der EU für 2020, die unter anderem eine Erhöhung der Biokraftstoffquote von gegenwärtig 1,5% auf 10% vorsehen, unter dem Vorbehalt stehen, dass dies in nachhaltiger Weise sichergestellt werden kann. Es nütze dem Klimaschutz nichts, wenn in Deutschland CO2-neutraler Bio-Treibstoff eingesetzt und für dessen Herstellung andernorts ein Vielfaches an CO2-Emissionen verursacht wird.
Darüber hinaus forderte er, dass sich die Bioenergie, wie andere Güter- und Dienstleistungen auch, auf Dauer aus eigener Kraft am Markt durchsetzen müssen. Es sei deshalb erforderlich, unangemessene staatliche Förderungen, die sich wettbewerbsverzerrend auswirken, abzuschaffen.
Er betonte, dass es weiterhin eine originäre Aufgabe der Landwirtschaft sei, die Bevölkerung und die Ernährungsindustrie mit ihren Produkten zu versorgen. Selbstverständlich seien hierfür adäquate Preise zu entrichten.
Quelle: Bamberg / Berlin [ BVE ]