Hoher Bedarf an Schweinefleisch in Rumänien
Deutschland zählt zu den wichtigsten Lieferanten
Der Beitritt Rumäniens zur EU am 1. Januar 2007 eröffnet der deutsche Ernährungswirtschaft neue Exportchancen. Unter anderem wird der neue Mitgliedstaat am Schwarzen Meer auch künftig einen hohen Einfuhrbedarf an Schweinefleisch haben. Denn der Verbrauch wächst dort schneller als die Eigenproduktion.
Die Schweineproduktion in Rumänien ist überwiegend kleinstrukturiert und von vielen kleinen Betrieben geprägt, die der Selbstversorgung oder dem Nebenerwerb dienen. Im Schnitt verteilt sich der Bestand von rund fünf Millionen Schweinen auf nur zwei Tiere je Halter.
Verarbeitung hat hohen Rohstoffbedarf
Für den wachsenden Bedarf in Rumänien reicht die inländische Schweineerzeugung von 490.000 Tonnen nicht aus, und die Einfuhren sind in den vergangenen Jahren stark gestiegen. 2005 verdoppelten sie sich gegenüber 2003 auf rund 200.000 Tonnen.
Hauptlieferanten waren Deutschland mit über 20 Prozent aller Einfuhren, Kanada, die USA und Frankreich mit Importanteilen zwischen elf und 15 Prozent. Von deutscher Seite gelangte hauptsächlich gefrorenes Schweinefleisch ohne Knochen nach Rumänien, insbesondere Bäuche.
Die EU-Mitgliedschaft Rumäniens und der Wegfall von Handelsbeschränkungen dürfte nun vermehrte Lieferungen aus Mitgliedstaaten nach sich ziehen und den nordamerikanischen Anbietern Marktanteile streitig machen. Viele Unternehmen in der rumänischen Fleischindustrie haben nicht das Geld, um ihre Betriebe entsprechend den EU-Anforderungen zu modernisieren.
Rumänische Experten rechnen damit, dass bis 2010 etwa 30 Prozent der bestehenden Schlacht- und Verarbeitungsbetriebe schließen werden. Ende 2006 gab es lediglich elf Betriebe, die für den EU-Handel mit Schweinefleisch zugelassen waren.
Quelle: Bonn [ zmp ]