Nahrungsergänzungsmittel - Tops und Flops

Teure Pflanzenpülverchen sind in

Eigentlich sieht es eng aus auf dem Markt für freiverkäufliche Arznei- und Gesundheitsmittel, berichtete Ralf Voigt, Marketing Manager beim Marktforschungsinstitut IMS-Health auf der 7. Euroforum Jahrestagung Nahrungsergänzungsmittel in Frankfurt. Der Umsatz in Apotheken ging gegenüber dem Vorjahr um 2 % zurück. Einen positiven Trend gibt es lediglich bei den Gesundheitsmitteln. Darunter versteht Voigt Nahrungsergänzung, Diätetische Lebensmittel und Medizinprodukte. Gut 1,4 Millionen Euro investierten die deutschen Verbraucher von Oktober 2005 bis September 2006 in Nahrungsergänzungsmittel.

Zu den umsatzstarken Produktgruppen gehören Mittel zur Hustenlinderung, Mineralstoffe, Multivitaminpräparate mit Mineralstoffen und Vitamin-C-Produkte. Starke Zuwächse gab es unter anderem bei Produkten für die Gelenkfunktion, Augenpräparaten und Mitteln gegen Hautpilz. Gut läuft auch das Geschäft mit der Schönheit. Unter den Shooting Stars des letzten Jahres befinden sich hochpreisige Mittel auf der Basis von Pflanzenpulvern, zum Beispiel Süßgras- und Arugolakapseln, die für gut 30 bis 50 Euro pro Packung über den Ladentisch gehen. Hinter Süßgraskapseln verbirgt sich im wesentlichen Hirsepulver mit Vitaminen und anderen Pflanzenpulvern. Es soll nach Herstellerangaben einen Beitrag zu Haut- und Haarpflege leisten. Arugola-Kapseln enthalten unter anderem Rucolapulver und Guaranaextrakt. Sie bedienen das Segment der Schlankheitsmittel, schmücken sich aber auch mit der Aura eines mittelalterlichen Potenzmittels.

Insgesamt waren von den Umsatzplus allerdings nur Apotheken und Drogeriemärkte betroffen, Verbrauchermärkte verkauften 7 % weniger Nahrungsergänzungsmittel als im Vorjahr.

Professor Dr. Gerhard Eisenbrand, DFG-Senatskommission für Lebensmittelsicherheit an der Universität Kaiserslautern, bescheinigte Präparaten mit Inhaltstoffen und Extrakten aus pflanzlichem oder tierischem Material eine besondere Problematik. Dosierungsempfehlungen wären zum Teil willkürlich, teilweise würden sogar arzneilich wirksame Stoffe verwendet, deren Unbedenklichkeit nicht nachgewiesen ist. Neben dem Nachweis von Sicherheit und Wirksamkeit eines Präparates fordert die Senatskommission wissenschaftlich fundierte Standards für die Rohstoffe, die Herstellungsverfahren und die Inhaltstoffe.

Quelle: Bonn [ aid - Gesa Maschkowski ]

Kommentare (0)

Bisher wurden hier noch keine Kommentare veröffentlicht

Einen Kommentar verfassen

  1. Kommentar als Gast veröffentlichen.
Anhänge (0 / 3)
Deinen Standort teilen