Angebot an heimischem Schaffleisch sinkt

Die Preise werden dadurch stabilisiert

In den vergangenen Jahren waren in Deutschland neue Rekorde bei der Erzeugung von Schaf- und Ziegenfleisch zu vermelden. Doch 2006 kam es nach vorläufigen Daten des Statistischen Bundesamtes zu einem deutlichen Rückgang und für das laufende Jahr geht die ZMP von einem weiteren, wenngleich moderateren Minus bei der Erzeugung aus. Die Preise dürften auf vergleichsweise hohem Niveau bleiben.

Im vergangenen Jahr kamen nach den Angaben des Statistischen Bundesamtes schätzungsweise fünf Prozent weniger Schafen und Ziegen zur Schlachtung als 2005. Aufgrund der rückläufigen Schlachtgewichte blieb jedoch die Nettoerzeugung von Schaf- und Ziegenfleisch mit etwa 43.400 Tonnen um 13 Prozent hinter dem Vorjahresumfang zurück.

Auch beim Handel mit lebenden Tieren waren 2006 im Vergleich zum Vorjahr deutliche Abweichungen festzustellen. So stiegen die Lebendeinfuhren auf mehr als das Doppelte an. Den größten Einfluss hatten hier die Lieferungen aus dem Vereinigten Königreich. Denn von den nach der MKS-Sperre wieder aufgenommenen Fährverbindungen für Rinder profitierte auch der Schafhandel. Im Gegensatz dazu blieben die Ausfuhren um rund 40 Prozent hinter den Mengen von 2005 zurück. Deutliche Einbußen mussten deutsche Exporteure in Italien und Frankreich hinnehmen.

Gestiegene Ein- und Ausfuhren an Schaf- und Ziegenfleisch führten im Zusammenhang mit der geringeren Erzeugung im Saldo zu einem Rückgang der Verbrauchs um rund acht Prozent. Daraus resultiert voraussichtlich ein Pro-Kopf-Verbrauch in Deutschland in Höhe von 1,0 Kilogramm, der Selbstversorgungsgrad sank 2006 wohl auf rund 52 Prozent.

Im vergangenen Jahr lagen die Preise für pauschal abgerechnete Lämmer durchweg deutlich über der Linie aus 2005. Im Jahresschnitt kosteten pauschal abgerechnete Lämmer 3,99 Euro je Kilogramm Schlachtgewicht und damit rund 25 Cent mehr. Das langjährige Mittel der letzten 15 Jahre wurde sogar um nahezu 50 Cent übertroffen.

Preise leicht über Vorjahr?

Für das laufende Jahr ist davon auszugehen, dass die Schlachtungen erneut zurückgehen. Zudem ist zu erwarten, dass die Einfuhren von lebenden Tieren leicht unter der Vorjahresmenge liegen werden. Die Ausfuhren, sowohl von lebenden Tieren als auch von Fleisch, werden bei dem geringeren Angebot an Lämmern eher zurückgehen. Dagegen werden die Fleischeinfuhren wahrscheinlich leicht steigen, um das Defizit aus dem heimischen Angebot zu kompensieren. Der Verbrauch wird sich 2007 voraussichtlich nur geringfügig ändern.

Quelle: Bonn [ zmp ]

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