Preiserhöhungen bei Speiseeis unumgänglich
Rohstoffkosten explodieren
Milch ist nicht nur ein wertvoller, sondern zunehmend auch ein sehr teurer Rohstoff für die Herstellung von Speiseeis. Die Rohstoffsituation für die industriellen Hersteller von Speiseeis (Markeneis) hat sich in diesem Jahr noch weiter verschärft: So sind die Preise für Milch und Milcherzeugnisse in den letzten Monaten dramatisch angestiegen und haben sich - je nach Rohstoff - fast verdoppelt. Ein Ende dieser Preisentwicklung nach oben ist derzeit nicht absehbar, zumal die Nachfrage nach Milch und Milcherzeugnissen hoch ist und das Angebot bzw. die Bestände an Magermilchpulver und Co. eher knapp. Der Bundesverband der Deutschen Süßwarenindustrie (BDSI) geht wie andere Experten davon aus, dass es sich bei den derzeitigen Milchpreisen somit nicht um eine kurzfristige Spitze, sondern um eine langfristige Entwicklung handelt.
"Die Hersteller sind durch die dramatischen Preissteigerungen einem immensen Kostendruck ausgesetzt, der durch die Unternehmen nicht mehr aufgefangen werden kann. Somit werden spürbare Preiserhöhungen bei Speiseeis unumgänglich sein.", so die klare Einschätzung von Ansgar Bornemann, Vorsitzender der Fachsparte Markeneis im BDSI und zugleich Vorsitzender der Geschäftsführung der Nestlé Schöller GmbH.
Hinzu kommt, dass auch bei anderen für die Speiseeisbranche wichtigen Rohstoffen deutliche Kostensteigerungen zu verzeichnen sind. So haben seit Ende 2006 beispielsweise die Preise für Kakao, Haselnüsse, Pflanzenfette oder für Früchte wie Erdbeeren merklich angezogen. Zudem gehen die Verpackungs-, Logistik- und Energiekosten immer weiter nach oben.
Zwar wird der Verbraucher mit höheren Preisen bei Speiseeis rechnen müssen, jedoch sind die Markeneishersteller davon überzeugt, dass diese Erhöhungen das Budget der Konsumenten nicht zu stark belasten werden. Zumal die Verbraucher in Deutschland verglichen mit anderen EU-Ländern sehr preisgünstig einkaufen können und seit mehreren Jahren der Literpreis für industriell hergestelltes Speiseeis über alle Segmente hinweg auf niedrigem Niveau konstant geblieben ist.
Hintergrundinformation:
Milch ist ein wichtiger Rohstoff bei der Speiseeisproduktion. So fließen in Deutschland pro Jahr ca. 500 Mio. Liter Milch in die industrielle Herstellung von Speiseeis. Die Rohstoffkosten für Milch und andere Rohstoffe machen einen erheblichen Anteil an den gesamten Produktionskosten aus.
Der Branchenverband:
Der BDSI vertritt die wirtschaftlichen Interessen von 215 meist mittelständischen deutschen Süßwarenunternehmen mit etwa 250 Betrieben. Er ist sowohl Wirtschafts- als auch Arbeitgeberverband. Die deutsche Süßwarenindustrie nimmt mit einem Anteil von etwa 10 % am Umsatz der deutschen Ernährungsindustrie einen führenden Rang ein. Ihr besonderes Kennzeichen ist ihre starke Exportorientierung. Die deutschen Süßwarenhersteller beschäftigen rund 55.000 Mitarbeiter.
Quelle: Bonn [ BDSI ]