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Dioxin: Finger weg von Garantieerklärungen!

Nicht nur Unfug sondern auch strafrechtlich riskant!

Das Verlangen nach Garantieerklärungen, dass das gelieferte Fleisch frei von Dioxinen ist, ist nicht nur haftungsrechtlich grober Unfug, sondern auch strafrechtlich riskant. Vor dem Hintergrund des jüngsten Dioxinskandals besteht Veranlassung, auf diese Verhältnisse nochmals eindringlich hinzuweisen.

Praktisch alle Lebensmittel weisen stets eine - wenn auch geringe - Menge an Dioxinen auf. Ob im Boden, im Wasser oder in der Luft - überall sind Dioxine als Kontaminanten nachzuweisen. Darüber hinaus ist zu bedenken, dass es praktisch wie wirtschaftlich unmöglich ist, jedes einzelne Stück Fleisch auf Umweltkontaminanten zu untersuchen. Dementsprechend würde eine etwaig festgestellte Dioxinfreiheit des Fleisches des einen Tieres nichts über die Beschaffenheit des Fleisches eines anderen Tieres in derselben Lieferung aussagen.

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Verwaltungsgericht stoppt BLE

Grünes Licht für Fortführung der QS-Rindfleischetikettierung

QS-Rindfleisch darf ab sofort wieder ausgelobt werden. Die QS Qualität und Sicherheit GmbH hat heute vor dem Kölner Verwaltungsgericht gegen die Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE) einen wichtigen Teilerfolg im Streit um die Rindfleischetikettierung erzielt: die sofortige Wirkung der Aussetzung wurde aufgehoben. Juristisch gesprochen: die aufschiebende Wirkung des Widerspruchs gegen die Aussetzung der Rindfleischetikettierung wurde wiederhergestellt (Beschluss AZ 13 L 3159/04 und 13 L 3158/04). Alle genehmigten Angaben sind wieder zugelassen.

Parallel hat die BLE selbst den Aussetzungsbescheid vollständig zurückgezogen. Die Chancenlosigkeit ihrer Position ist ihr offensichtlich klar geworden.

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QS ist Vorreiter für mehr Lebensmittelsicherheit bei Schweinefleisch

Merkblätter zum Salmonellenmonitoring veröffentlicht

Das QS-System hat mit der Einführung des  Salmonellenmonitorings eine Vorreiterrolle für mehr Lebensmittelsicherheit übernommen. Das Salmonellenmonitoring bei QS-Mastschweinen  ist verbindlich vorgeschrieben. 

In zwei Merkblättern hat QS jetzt die wichtigsten Informationen zum Salmonellenmonitoring zusammengefasst. Das „Merkblatt für Schweinemäster“ erläutert Hintergrund und Ablauf der Probenahme, den Probenschlüssel und die zentrale Salmonellendatenbank. Zur schnellen Orientierung werden alle wesentlichen Kontaktdaten aufgeführt und Ansprechpartner genannt. Im „Merkblatt für Veterinäre“ finden die Hoftierärzte alle für sie relevanten Fakten und Angaben.

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Bundes - Leistungswettbewerb der Fleischerjugend 2004

Die Superstars des Fleischerhandwerks für 2004 sind gekürt - 26 Teilnehmer. 16 Disziplinen. Zwei Tage intensiver Wettbewerb in der Berufsbildungsstätte Lübeck Travemünde - Der Sieger bei den Fleischern kommt aus Niedersachsen; der Sieger bei den Verkäufer/innen aus Baden-Württemberg.

Die Zeichen der Anstrengungen der vergangenen zwei Tage waren bei den 26 jungen Teilnehmern wie weggeblasen, als Eugen Nagel, Vizepräsident des DFV, am Dienstagabend in der Handwerkskammer Lübeck an das Mikrophon trat, um die diesjährigen Sieger des Bundesleistungswettbewerbs der Fleischerjugend zu verkünden.

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Regionale Wertschöpfung durch EU-Schutz sichern

Expertenforum der CMA in Frankfurt/Main

Die Eintragung eines Produktes als geschützte geographische Angabe oder geschützte Ursprungsbezeichnung bietet Schutz vor Nachahmung und Irreführung. Zudem sichert sie das Recht auf exklusive Produktion in der Herkunftsregion.

Zu diesem Thema veranstaltete die CMA Centrale Marketing-Gesellschaft der deutschen Agrarwirtschaft mbH in Kooperation mit dem Deutschen Fachverlag am 28. Oktober 2004 ein Expertenforum in Frankfurt am Main. Mehr als 60 Vertreter der Agrar- und Ernährungswirtschaft sowie der Medien diskutierten über den EU-weiten Schutz von Agrarerzeugnissen und Lebensmitteln auf Basis der Verordnungen (EWG) Nr. 2081/92 (g.g.A. geschützte geographische Angabe, g.U. geschützte Ursprungsbezeichnung) und Nr. 2082/92 (g.t.S. garantiert traditionelle Spezialität). Die Veranstaltung fand im Rahmen der CMA-Informationskampagne unter Beteiligung der Europäischen-Kommission statt.

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Egoistische Bakterien haben wenig Chancen

Wieso helfen wir der alten Dame über die Straße, obwohl wir davon doch gar nichts haben? Viele Soziobiologen vermuten auch hinter derartigen Verhaltensmustern evolutive Ursachen, selbst wenn sie häufig nur schwer zu erkennen sind. Ein Biologe der Universität Bonn hat nun in einem theoretischen Modell nachgewiesen, dass altruistisches Verhalten sogar bei Bakterien ein evolutiver Vorteil sein kann: Unter bestimmten Wachstumsbedingungen sterben egoistische Bakterien aus, während sich ihre altruistischen Konkurrenten durchsetzen. Die Ergebnisse sind in der Zeitschrift Microbiology (Band 150, S. 2.751 - 2.760) erschienen.

Normalerweise setzen sich in der Evolution die Individuen mit der größten "Fitness" durch - sprich: diejenigen, denen es gelingt, ihre Gene mit dem größten Erfolg zu verbreiten. Dennoch verzichten beispielsweise bei den Ameisen die Arbeiterinnen komplett darauf, sich fortzupflanzen, und kümmern sich stattdessen um Bau und Nachwuchs. Ihr Verhalten nützt ihnen persönlich also nichts, hilft aber der Gruppe.

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Kakao macht Masthähnchen Appetit

Kräuter und Kakaoschalen könnten leistungsfördernde Antibiotika ersetzen

Masthähnchen lecken sich sprichwörtlich den Schnabel, wenn ihr Futter mit Bohnenkraut oder Schwarzkümmel gewürzt ist. Auch ein Hauch zermahlene Kakaoschalen wird von den gefiederten Feinschmeckern sehr geschätzt.

In Fütterungsversuchen haben Wissenschaftler der Bundesforschungsanstalt für Landwirtschaft (FAL) und des Instituts für Getreideverarbeitung GmbH herausgefunden, dass die Tiere von diesem Futter mehr fressen und dadurch auch ein höheres Mastgewicht erreichen. Wurden dem Futter 10 Gramm Schwarzkümmel-Saat pro Kilogramm zugesetzt, erhöhte sich die Endmasse der Hähnchen um 6,5 Prozent. Ähnliches galt für Bohnenkraut. Die Zugabe von 10 Gramm Kakaoschalen führte zu einer Gewichtszunahme von 5 Prozent am Ende der 35-tägigen Mast.

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Entspannte Rückstandssituation beim Fleisch

Umweltkontaminanten im Fleisch sind deutlich zurückgegangen

Nachdem kürzlich in den Niederlanden wieder einmal dioxinhaltige Futtermittel aufgetaucht sind, stellen sich viele Verbraucher die Frage, wie belastet das Lebensmittel Fleisch eigentlich generell durch Umweltkontaminanten ist. Auch wenn in dem aktuellen Fall keine Gefährdung der Konsumenten gegeben war, so ist doch bekannt, dass Schadstoffe wie Dioxin, Schwermetalle oder organische Kontaminanten aus dem Futter in das Fleisch, die Milch und die Eier von Nutztieren gelangen, sich dort anreichern und auf diesem Wege auf unsere Teller kommen können. Die Bundesforschungsanstalt für Ernährung und Lebensmittel (Standort Kulmbach) hat kürzlich eine Studie veröffentlicht, in der sie die aktuelle Situation darstellt. Danach ist die Belastung des Lebensmittels Fleisch mit Umweltschadstoffen klar rückläufig. Schwermetallgehalte stark zurückgegangen

Die Bleigehalte in Fleisch - wie auch in anderen Lebensmitteln - sind in den letzten 20 Jahren infolge gesetzlicher Regelungen wie dem Verbot von verbleitem Kraftstoff stark zurückgegangen. In Schweineleber sind zum Beispiel nur noch rund 0,04 mg/kg Frischmasse zu finden, im Muskelfleisch 0,01 mg/kg. Damit werden die gültigen EU-Höchstwerte für Blei weit unterschritten. Auch die Cadmium- und Quecksilberkonzentrationen im Fleisch haben deutlich abgenommen - Folge des rückläufigen Eintrags dieser Schwermetalle in die Umwelt. Das Quecksilber zum Beispiel stammte fast ausschließlich aus dem Einsatz von Saatbeizmitteln, die in der Bundesrepublik Deutschland in den 80er Jahren verboten wurden.

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Butter und Schmalz für Frauen

Freispruch für gesättigte Fettsäuren – Kohlenhydrate zunehmend im Visier

Eine soeben im American Journal of Clinical Nutrition veröffentlichte Studie ergab, dass der Verzehr von Fett, insbesondere von gesättigten Fettsäuren, das Voranschreiten einer Arterienverengung bei Frauen nach den Wechseljahren verlangsamt!

Damit bahnt sich in der Ernährungswissenschaft eine echte Sensation an: Bislang galten gesättigte Fettsäuren, wie sie beispielsweise in Butter, Sahne, Kokosfett, Speck und Schmalz vorkommen, als besonders ungesund für die Blutgefäße. Da sie den Cholesterinspiegel erhöhen können, standen diese Fette im Verdacht, Arterien zu verstopfen und Herzinfarkte auszulösen. Bewiesen war dies freilich nicht – im Gegenteil, die Kritik an der Fett-Infarkt-Hypothese ist in vierzig Jahren nicht verstummt. Nun steht ihr Ende bevor.

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Das Buch vom guten Fleisch

Karl Ludwig Schweisfurt: Alles über ökologische Tierhaltung, bewussten Einkauf, richtige Zubereitung und gesunden Genuss

Vom Saulus zum Paulus, dieses biblische Bild wird gerne für Karl-Ludwig Schweisfurth gebraucht. Ein geborener "Fleischbaron" aus dem Ruhrgebiet verkauft seine Fabriken (Herta) an Nestlé und beginnt ökologisch Lebensmittel zu erzeugen.

Sicher geht das einfacher mit dem "Herta-Geld" als das für andere Umsteiger läuft. Nur Schweisfurth ist konsequent: mit einer hierfür gegründeten Stiftung schafft er auch den theortischen Hintergrund für seine persönliche Agrarwende und dieses Wissen teilt er gerne.

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Das Institut für Zoo- und Wildtierforschung baut

In Berlin entsteht ein europäisches Kompetenzzentrum für Wildtierforschung

Das Leibniz-Institut für Zoo- und Wildtierforschung (IZW) im Forschungsverbund Berlin wird erweitert. Am heutigen Freitag legten Vertreter des Landes Berlin und des Bundes den Grundstein für den Ersatzneubau in der Alfred-Kowalke-Straße (Berlin-Friedrichsfelde). Dessen Fertigstellung ist für Ende 2005 vorgesehen. Das IZW ist eine international anerkannte Forschungseinrichtung, die sich mit dem Überleben und der Anpassungsfähigkeit von Wildtierpopulationen unter den veränderten ökologischen Bedingungen beschäftigt. Um die wachsenden Aufgaben des IZW als künftiges europäisches Kompetenzzentrum für Wildtierforschung angemessen wahrnehmen zu können, war es dringend erforderlich, die seit 1994 bestehende Raumnot zu beheben.

"Mit den künftig verfügbaren Arbeitsmöglichkeiten können wir modernste Technologien in den Dienst des Artenschutzes stellen", sagte der IZW- Direktor Prof. Dr. Heribert Hofer bei der Feier. Das IZW sei heute schon weltweit aktiv und werde sein Engagement ausbauen. Im Mittelpunkt stehen Arbeiten zum wissenschaftlichen Management bedrohter Populationen, zur Charakterisierung von Krankheitserregern in der Gesundheitsforschung und neue Naturschutzkonzepte, wie die konsumtive Wildtiernutzung. Prof. Hofer weiter: "Der Hörsaal im neuen Gebäude ermöglicht zudem die Vertiefung der Kooperationen mit den Berliner Universitäten."

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