IFFA 2013: Angebote für das Fleischerhandwerk erstmals in der Halle 4

Trends im Fleischerhandwerk: Von der Renaissance der Konserve bis Dry Aged Beef

 

Das deutsche Fleischerhandwerk war Mitte 2012 mit 24.750 stationären Verkaufsstellen am Markt präsent. Davon waren 14.600 eigenständige Meisterbetriebe, zu denen 10.150 Filialen kamen. Festzustellen ist, dass an die Stelle der kleinen und Kleinstbetriebe verstärkt die größeren und leistungsfähigeren Unternehmen treten. Doch auch die Größeren müssen einiges tun, um Stammkunden zu halten, neue Konsumenten zu erreichen und weitere Marktsegmente zu erschließen. Das Motto lautet „Klasse statt Masse. Die Grundlage dafür sind Eigenschaften wie Qualität, Frische, Regionalität, Sicherheit und Genuss. Einige Trends zeichnen sich ab.

Ein Revival der Konserve

Eine Renaissance erlebt die Produktion von Dosen und Gläsern. Die aktuelle Entwicklung geht über die traditionellen, haltbar gemachten Wursterzeugnisse weit hinaus. Das Angebot reicht von der Currywurst über die Rinderroulade bis zu Chili con Carne. Auch den klassischen Schweine- und Sauerbraten füllen Metzger in Gläser, Schlauchbeutel und Schalen ab. Sogar Sauerkraut und eine Vielzahl von Dip-Soßen für die Grill- oder Fonduezeit sind im Sortiment zu finden. Hier wartet auf den eiligen Kunden und den Singlehaushalt eine breite Palette an Feinkost in Handwerksqualität.

Flexible Verpackungen und Selbstbedienungs-Theke

Ebenso bietet das Fleischerhandwerk qualitativ hochwertige Suppen und Soßen im Kunstdarm – von der feinen Bratensoße bis zur kräftigen Gulaschsuppe. Neu ist die Tendenz zu Verpackungen, die sich außer für den sicheren Transport nach Hause direkt für die Mikrowelle oder den Backofen eignen. Damit erleichtern und beschleunigen sie die Zubereitung in der Küche der Kunden. Zudem halten sich die Convenienceangebote darin länger, so dass das Kochen flexibler gehandhabt werden kann, wenn im hektischen Alltag etwas dazwischen kommt. Bei Bedarf können die Gerichte einfach und problemlos eingefroren werden. Neben der praktischen Verpackung lässt sich mit einer großen Bandbreite an Etiketten, die ganz individuell auf das Geschäft und das Produkt zugeschnitten werden können, exzellent für Gutes aus dem Meisterbetrieb werben. So bleibt selbst ein kleiner Imbiss als köstlicher Genussmoment im Gedächtnis.

Läuft vieles im Fleischerhandwerk noch über die Bedientheke, trifft man in mehr als jedem zehnten Fachgeschäft auf eine SB-Theke. Diese Form der Warenpräsentation nutzen die Betriebe, um für ihre Kunden die handwerkliche Qualität der Produkte mit den Convenienceaspekten der SB-Verpackung und Vorratshaltung zu verbinden. Mehr als 25 Prozent der Betriebsinhaber sind davon überzeugt, so Zahlen des Deutschen Fleischer-Verbands (DFV), dass die Bedeutung von SB-Theken im Fleischerhandwerk zunehmen wird.

Durch Reife zum Genuss

Eine alte Methode, Rindfleisch reifen zu lassen, wird wieder aktuell: Das Dry Aging. Dabei lässt der Metzger Rindfleisch am Knochen vier Wochen trocken abhängen. Bei einer Temperatur von 0 Grad bis +1 Grad geschieht das vielfach in einem Klimaraum oder in einem Reifeschrank, der nicht selten für die Kunden sichtbar im Laden aufgestellt ist. Im Gegensatz zur üblichen Nassreifung, bei der das Rindfleisch durch die Vakuumverpackung keine Flüssigkeit abgibt, geht hierbei durch Verdunstung Substanz verloren. Dafür gewinnt das Fleisch deutlich an Geschmack und wird überaus zart. Während des Dry Aging färben Enzyme die Außenschicht des Teilstücks dunkel. Diese Schicht muss vor dem Verkauf entfernt und entsorgt werden. Darunter kommt dunkelrotes, hoch qualitatives Steakfleisch zum Vorschein, das auf der Zunge zergeht.

Praktische Helfer für das Catering

Zur Angebotspalette vieler Fleischergeschäfte gehört seit langem das Catering. Gleichwohl ändern sich die Anforderungen und Gegebenheiten. Zum einen wird das kulinarische Angebot breiter und die belieferten Feste und Events oftmals größer, zum anderen macht sich der Fachkräftemangel auch im Fleischerhandwerk zunehmend bemerkbar. Um hier mithalten zu können und die Arbeitsbelastung nicht übermäßig steigen zu lassen, helfen u.a. moderne Kombigeräte für das Kochen, Backen, Heißgaren und sogar Räuchern. Mit solchen leistungsstarken Apparaturen sind die komplexen Anforderungen für ein optisch ansprechendes und höchsten geschmacklichen Ansprüchen genügendes Menü auch in Zukunft zu bewältigen.

Effektiv Strom sparen

Bedeutsam für die Handwerksmetzger sind die gestiegenen Strompreise, die sie nur teilweise auf ihre Produkte umlegen können. Daher muss es dem Betriebsinhaber anderweitig gelingen, Energiekosten zu sparen. Eine Variante ist, neue und effizientere Maschinen anzuschaffen; eine andere, mit oft einfachen Tricks den Stromverbrauch in der Wurstküche und im Laden merklich zu senken. Best-practice-Beispiele dazu zeigt der Deutsche Fleischer-Verband auf der IFFA, der Nr. 1 der Fleischwirtschaft, vom 4. bis zum 9. Mai in Frankfurt am Main. Darüber hinaus gibt es wertvolle Hinweise für eine gute Hygienepraxis und hilfreiche Tipps, wie mit Kontrollen in diesem Bereich am besten umzugehen ist.

Auf der IFFA ist ein wichtiger Angebotsbereich für das Fleischerhandwerk erstmals in der Halle 4.1 des Frankfurter Messegeländes zu sehen. Hier präsentieren sich im Schwerpunkt die führenden Anbieter aus dem Bereich „Verkaufen – Alles rund um das Fleischerfachgeschäft“ und auch das Wettbewerbsareal des DFV ist hier angesiedelt. In der Halle 4.0 sehen die Besucher Trends und Neuheiten zum Thema Ingredienzien, Gewürze, Hilfsstoffe, Därme und Packmittel. Die hier vertetenen marktführenden Unternehmen aus dem In- und Ausland sind wichtige Partner in der handwerklichen Fleischverarbeitung.

Auf der IFFA zeigen insgesamt rund 940 Aussteller aus 47 Ländern, darunter alle Marktführer, ihre Innovationen auf einer Fläche von mehr als 100.000 Quadratmetern. 2013 präsentiert sich die IFFA mit einer neuen Geländestruktur. Zum ersten Mal ist die Halle 11 belegt. Hier sind die Produktbereiche Verpacken, Versorgungseinrichtungen, Mess- und Wägetechnik sowie Anbieter aus dem Bereich Verarbeiten-Schneiden angesiedelt. Die Hersteller aus dem Segment Schlachten und  Zerlegen sind nach wie vor in der Halle 9.0 und 9.1 vertreten. In der Halle 8.0 findet sich weiterhin der Angebotsbereich Verarbeiten.

Umfassende Informationen zur IFFA unter:

www.iffa.com 

Quelle: Frankfurt am Main [ Messe Frankfurt ]

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