Werberat spricht Beanstandung aus: Wiesenhof-Spot überschreitet Grenzen deutlich

Berlin (dwr) – Der Deutsche Werberat hat den Wiesenhof-Spot beanstandet. Auch wenn das Unternehmen die Werbung bereits zurückgezogen und sich öffentlich dafür entschuldigt hat, sah sich die Selbstkontrolleinrichtung aufgrund der Schwere der Vorwürfe aus der Bevölkerung veranlasst, den Fall aufzugreifen.

Sehr selten zieht der Werberat den Artikel 8.2 seiner Verfahrensordnung, wonach er Entscheidungen auch zu bereits eingestellter Werbung treffen kann. In diesem Fall hat sich das Gremium eindeutig positioniert: Ja, der Spot wäre beanstandet worden. Nicht die anzüglichen Vergleiche und Kommentierungen von Comedian Atze Schröder zur beworbenen Grillwurst sind nach Auffassung des Gremiums das Problem. Die Anspielungen auf Model Gina-Lisa Lohfink hingegen, die sich derzeit vor Gericht gegen den Vorwurf wehrt, zwei Männer zu Unrecht der Vergewaltigung bezichtigt zu haben, stuft das Gremium als Menschen entwürdigend und diskriminierend ein.

„Der Wiesenhof-Spot ist ein sehr deutlicher Fehlgriff, den das Gremium klar beanstandet hat“, kommentiert Julia Busse, Geschäftsführerin des Deutschen Werberats, die Beanstandung. Sicher habe das Unternehmen mit der sofortigen Aussetzung des Spots rasch und richtig reagiert, trotzdem müsse es sich die Frage stellen lassen, warum das Video überhaupt in dieser Form gedreht wurde.

Die brancheneigene Selbstkontrolleinrichtung Deutscher Werberat erreichten binnen zweier Tage rund 1.000 Beschwerden. Eine Beschwerde reicht aus, um ein Verfahren bis hin zur möglichen Öffentlichen Rüge einzuleiten.

Quelle: www.werberat.de

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