Mangel an Vitamin D und Jod
(BZfE) – In Deutschland haben viele Menschen einen Vitamin-D-Mangel. Auch bei Jod ist die Versorgung für jeden dritten Erwachsenen nicht optimal, hat die Studie zur Gesundheit Erwachsener in Deutschland (DEGS) gezeigt. Für die erste Erhebungswelle wurden in den Jahren 2008 bis 2011 Blut- und Urinproben von knapp 8.000 Teilnehmern ausgewertet.
Der Körper braucht Vitamin D vor allem für den Knochenstoffwechsel. Allerdings hat nach den aktuellen Daten jeder dritte Deutsche mit einer Serumkonzentration von weniger als 30 nmol/l 25-Hydroxy-Vitamin-D einen Mangel, meldet die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE). Nur knapp 40 Prozent sind ausreichend versorgt. Der Körper kann unter Einfluss von UVB-Licht selbst Vitamin D bilden. Daher sollte man zwischen März und Oktober zwei- bis dreimal in der Woche mit unbedecktem Gesicht, Händen und Armen und ohne Sonnenschutz in die Sonne gehen, aber ohne einen Sonnenbrand zu riskieren.
Folat ist wichtig für Wachstum, Teilung und Differenzierung der Zellen. Eine gute Versorgung ist daher vor allem in der Schwangerschaft und in Phasen des Wachstums von Bedeutung. 86 Prozent der erwachsenen Bevölkerung sind angemessen mit Folsäure versorgt (mindestens 4,4 ng/ml). Die empfohlenen Konzentrationen für Frauen im gebärfähigen Alter werden jedoch von den meisten Frauen nicht erreicht. Wer schwanger werden möchte oder sein könnte, sollte daher im ersten Schwangerschaftsdrittel täglich 400 µg Folsäure als Präparat einnehmen, damit sich das Ungeborene optimal entwickeln kann.
Jod ist ein lebenswichtiges Spurenelement und unter anderem ein Bestandteil der Schilddrüsenhormone. Deutschland ist aufgrund geographischer Gegebenheiten ein Jodmangelgebiet. Für 30 Prozent der Erwachsenen ist die Jodversorgung nicht zufriedenstellend. Eine Lösung könnte laut DGE die vermehrte Verwendung von jodiertem Speisesalz in der Lebensmittelindustrie sein.
Der Mineralstoff Kalium ist unter anderem bei der Regulierung des Wasserhaushalts und der Reizleitung über die Nerven beteiligt. Eine angemessene Zufuhr liegt bei 4.000 mg pro Tag, die in der Regel auch erreicht wird. Bei Natrium ist die Aufnahme sogar zu hoch: Bei einem Großteil liegt die Zufuhr weit über dem Referenzwert von 1,5 g pro Tag für einen Erwachsenen. Bei Männern wurden im Mittel 4,0 g und bei Frauen 3,4 g gemessen, was etwa 10 g bzw. 9 g Speisesalz täglich entspricht. Das ist bedenklich, da zu viel Speisesalz das Risiko für Bluthochdruck erhöht. Empfohlen werden höchstens 6 g pro Tag.
„Wer sich vollwertig ernährt und die Vielfalt der Lebensmittel nutzt, nimmt in der Regel genug Nährstoffe auf“, erklärt Ernährungswissenschaftler Harald Seitz vom Bundeszentrum für Ernährung (BZfE). „Meiden Sie verarbeitete Produkte, die meist viel Salz enthalten.“ Bei bestimmten Erkrankungen und besonderen Belastungen, in der Schwangerschaft und Stillzeit, im hohen Lebensalter und bei Nahrungsmittelunverträglichkeiten kann die Einnahme von Nahrungsergänzungsmitteln sinnvoll sein. „Betroffene lassen sich am besten bei einer Ernährungsfachkraft oder einem Ernährungsmediziner beraten“, rät Seitz.
Heike Kreutz, www.bzfe.de