Dresdner Verpackungstagung 2011
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Unter dem Motto „Erwartungen kennen. Lösungen bieten.“ trafen sich am 1. und 2. Dezember rund 160 Ingenieure, Techniker, Kaufleute, Wissenschaftler und Studenten zur 21. Dresdner Verpackungstagung. Drei Themen standen dieses Jahr im Mittelpunkt der Fachtagung: Migration und Lebensmittelsicherheit, Innovationen im Bereich Verpackungsmaschinen und der konstruktive Dialog zwischen Verbrauchern, Packmittelherstellern und Markenartiklern. Das Deutsche Verpackungsinstitut als Veranstalter freute sich über intensive Diskussionen und Wissenstransfer.
Im Dialog: Industrie und Verbraucher
Impulse für einen konstruktiven Dialog zwischen Verpackungswünschen auf der einen und Verpackungslösungen auf der anderen Seite zu geben – das war bereits im Vorjahr ein Anliegen der Dresdner Verpackungstagung. Ging es 2010 um die Erwartungen des Handels an Verpackungen, stand diesmal der Verbraucher im Mittelpunkt. Vertreten wurde er durch Dr. Brigitte Rehlender von der Stiftung Warentest. Rehlender betonte, das (nur) eine klare und ehrliche Kommunikation mit dem Verbraucher die Basis eines auch für die Industrie lohnenden Dialogs sein könne. Argumente, die einen viel beachteten Hintergrund gaben für die von Winfried Batzke, Geschäftsführer des Deutschen Verpackungsinstituts e.V. (dvi) moderierte Fachtagung. Martin Greb von der SCA Packaging Deutschland Stiftung stellte im Anschluss die Situation am Point Of Sale dar. Im Hinblick auf gestiegene Verbrauchererwartungen und innovative Markenlösungen zeigte Götz Eckhardt von der imPACKt Packaging Consulting die Strategien und Schwierigkeiten der großen FMCG-Konzerne. Im letzten Vortrag des ersten Themenblocks gab Matthias Prox von Weener Plastik mit der „kopfstehenden Tube“ ein konkretes und detailreiches Beispiel einer erfüllten Verbraucherwartung.
Innovationen bei Verpackungsmaschinen
Thomas Maag und Hans Michael Krause vom diesjährigen Tagungssponsor Bosch Rexroth starteten den zweiten Themenblock mit einer Zeitreise durch die Automatisierungskonzepte der Nachkriegszeit. Sie zeigten eine wachsende Warenvielfalt, die zu steigenden Ansprüchen an die Verpackungsmaschinen führt und nur über Software beherrschbar bleibt. Ronald Buerger von Nordson Deutschland gab im Anschluss eine gut mit Zahlen unterlegten Prognosen zu steigenden Energie- und noch stärker steigenden Roh- bzw. Klebstoffpreisen. Eine weitere innovative Technik präsentierte Harald Braun von Rovema mit „Premiumseal“. Braun wies darauf hin, dass die Anforderungen an Packungs-Verschlüsse im gleichen Maße ansteigen, wie die Anforderungsprofile an Packungen im Allgemeinen, sei es durch Verbrauchererwartung, Kostendruck oder gesetzlichen Bestimmungen.
Migration und Lebensmittelsicherheit
Der zweite Verpackungstag sah die Fortführung des bereits im Vorjahr behandelten Themenkomplexes „Migration - Lebensmittelsicherheit durch Verpackung“. Lag der Fokus 2010 auf dem Bereich Kunststoff, wendete sich die Verpackungstagung diesmal dem Material Papier/Pappe zu, das deutlich weniger reguliert und erforscht ist. Der Themenblock wurde moderiert von Dr. Johannes Bergmaier, Leiter Life Science des Österreichischen Forschungsinstituts für Chemie und Technik (ovi).
Dr. Rainer Brandsch von MDCTec Systems und Gyula Madai von Mondi Korneuburg zeigten in ihrem vielbeachteten Vortrag anhand verschiedener Materialien und Produkte die konkrete Umsetzung des Compliance Management im Unternehmen mit Hilfe von ComplianceBASE™.
Dr. Markus Kleebauer von der Papiertechnischen Stiftung (PTS) legte im Anschluss die Anforderungen der Empfehlung XXXVI an altpapierstoffhaltige Lebensmittelverpackungspapiere dar und beleuchtete drei mögliche Lösungsansätze für die Mineralölproblematik.
Thomas Pfeiffer von den Wirtschaftsverbänden Papierverarbeitung (WPV) stellte die Initiative Sauberes Papier-Recycling vor. Er benannte Quellen für Mineralöle und diskutierte den aktuellen Entwurf des Bundesministeriums für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz.
Einen ebenfalls stark beachteten Abschluss des Themenblocks Migration lieferte Heiko Diehl vom zweiten Sponsor der Verpackungstagung, BASF SE. Diehl stellte eine Erweiterung des Begriffes der Schutzfunktion vor und zeigte neue Wege auf der Suche nach praktikablen Lösungen.
Angesichts der Komplexität des Themas Migration waren sich alle Referenten in zwei zentralen Punkten einig: Zum einen stehe die Industrie in der Selbstverantwortung, Lücken im rechtlichen Regelwerk durch eigene Regeln zu füllen. Zum anderen könne nicht überschätzt werden, wie wichtig und unabdingbar die Kommunikation und Zusammenarbeit aller Agenten der Wertschöpfungskette ist.
Eine Fortsetzung der Tagungs-Diskussion bieten die Webseiten der Verpackungstagung mit einem speziellen Frage-Antwort-Bereich.
Netzwerken und Kontakt mit Studierenden
Neben den Fachvorträgen bot die Dresdner Verpackungstagung auf einer Abendveranstaltung im Italienischen Dörfchen am Ufer der Elbe viel Zeit und Raum für neue und alte Kontakte unter Experten und Projektverantwortlichen. Studenten der Hochschulen in Leipzig, Stuttgart und Berlin konnten die Verpackungstagung wie immer kostenfrei besuchen, um erste Kontakte zu knüpfen und wichtige Impulse aufzunehmen.
Die nächste Dresdner Verpackungstagung findet am 6. und 7. Dezember 2012 statt. Ein ausführlicherer Tagungsbericht sowie Impressionen der Tagung finden sich online unter www.verpackungstagung.org.
Quelle: Dresden [ Deutsches Verpackungsinstitut e. V. ]