Ergebnisse der Studie "Küche und Kochen in Deutschland 2009"
Am liebsten fettarm und gesund
Mehr als zwei Drittel der Deutschen behaupten, gut oder sehr gut kochen zu können. Insgesamt aber haben sich ihre Kochkünste im Verlauf der letzten sechs Jahre etwas verschlechtert. Dies ergab eine Studie der GfK Panel Services.Rund 15 Prozent der Verbraucher gaben an, sehr gut kochen zu können. Die Zahl der "Spitzenköche" unter den Deutschen ist damit leicht gesunken. Im Jahr 2003 lag der Wert noch bei 17 Prozent. Auch die Gruppe derer, die ihre Kochkünste als gut einstufen, sank in den letzten sechs Jahren von 55 auf 53 Prozent. Demgegenüber ist der Anteil der Frauen und Männer, die einigermaßen gut kochen können um 2 Prozentpunkte auf 22 Prozent gestiegen. Auch die Zahl der Haushalte, in denen "weniger gute" Köche walten, stieg geringfügig von 7 auf 9 Prozent.
Geschmack und Qualität spielen beim Kochen offenbar eine große Rolle. Unabhängig davon, ob die Verbraucher selbst zum Kochlöffel greifen oder nicht, unterschreibt eine große Mehrheit die Aussage "Selbst gekocht schmeckt besser, und ich weiß was drin ist." Insgesamt 84 Prozent stimmen dem zu; dieser Wert hat sich seit der letzten Erhebung nicht geändert. Der Spaß am Herd dagegen ist für deutlich weniger Menschen Motivation, selbst zu kochen. Lediglich ein Drittel aller Haushalte nennt Kochen als Hobby.
Dass Kochen auch Männersache ist, findet heutzutage fast jeder Deutsche. Nur noch 7 Prozent der Befragten stimmen der Aussage zu, die Zubereitung der Mahlzeiten sei allein Aufgabe der Frauen. Die große Mehrheit hält Arbeitsteilung auch in der Küche für selbstverständlich.
Abwechslungsreich und gesund
Gesunde Kost ist weiterhin auf dem Vormarsch. Insgesamt schätzen knapp drei Viertel der Befragten frische Zutaten und selbst zubereitete Speisen. Verglichen mit den Zahlen aus dem Jahr 2003 hat sich dieser Wert von 63 auf 74 Prozent kontinuierlich erhöht. Entsprechend seltener steht bei den Deutschen Fast Food auf dem Speiseplan. Pommes frites, Hotdog und Burger verzehrten im Jahr 2003 noch 10 Prozent der Befragten mindestens einmal pro Woche, heute sind es nur noch 6 Prozent. Konstant geblieben ist dagegen die Zahl derer, die fettarm und nährstoffschonend kochen wollen. Mehr als die Hälfte der Deutschen legt darauf Wert.
Regionale und traditionelle Küche im Trend
Familienrezepte erleben derzeit eine kleine Renaissance. Knapp die Hälfte der Befragten meint, es sei am besten, so zu kochen, wie man es zu Hause gelernt habe. Vor sechs Jahren lag dieser Wert noch bei 40 Prozent.
Ob schwäbisch oder bayerisch, norddeutsch oder sächsisch – die deutsche regionale Küche hat in den letzten Jahren ihren hohen Stellenwert behauptet. In 42 Prozent aller Haushalte kommt mindestens einmal pro Woche heimische Kost in Form von Spätzle, Semmelknödel, Schnitzel, Labskaus, Erbsen-, Bohnen- oder Linseneintopf auf den Tisch.
Gemeinsam mit anderen am Herd
Die Freude am gemeinsamen Kochen hat tendenziell leicht zugenommen. Aktuell sagen 28 Prozent der Befragten von sich, gern in Gesellschaft zu kochen. Im Jahr 2003 waren es drei Prozent weniger. Was Zuhause gekocht wird, ist dabei in der Regel eher bekannt als exotisch. Nur 13 Prozent der Verbraucher experimentieren in der Küche mit ausgefallenen Rezepten. Die meisten Befragten bevorzugen Exotisches dagegen auf dem Restaurantteller.
Die Studie ergab auch, dass die Deutschen verhältnismäßig gern backen. Fast ein Drittel der Befragten tut dies regelmäßig. Immerhin 43 Prozent sagen von sich, dass ihnen Backen Spaß macht, sie sich aber nicht regelmäßig diesem Hobby widmen. Dagegen wird in 16 Prozent der deutschen Haushalte gar nicht gebacken.
Quelle: Nürnberg [ GfK ]