Westfleisch 2023 gut unterwegs
Westfleisch stemmt sich erfolgreich gegen den aktuellen Markttrend. Während bundesweit die Schlachtzahlen weiter rückläufig sind, konnte der Fleischvermarkter aus Münster in den vergangenen Monaten im Vergleich zum Vorjahr zulegen. „Wir sind bislang gut unterwegs in 2023“, berichtete Finanzvorstand Carsten Schruck auf der gestrigen Generalversammlung der Genossenschaft, auf der dessen Geschäftsbericht 2022 vorgestellt wurde. „Die aktuelle Entwicklung stimmt uns vorsichtig optimistisch für die kommenden Monate.“
Westfleisch konnte in den ersten fünf Monaten 2023 seine Schlachtzahlen beim Schwein auf Vorjahresniveau halten. Bei im Gesamtmarkt weiter sinkenden Stückzahlen bedeutet dies den Hinzugewinn von Marktanteilen. Auch die im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um fünf Prozent gestiegene Schlachtzahl beim Großvieh unterstreicht diese Entwicklung. Positiv stach in 2022 das Tochterunternehmen Gustoland heraus. Der Spezialist für Wurst und Convenience konnte seinen Umsatz mit einer weiterentwickelten Produktpalette erneut aus-bauen. Schließlich machte sich konzernweit auch das Ende 2021 gestartete Maßnahmenprogramm „WEfficient“ deutlich bemerkbar: „Wir werden unser Ziel erreichen, bis Ende 2023 ein Einsparpotenzial im mittleren zweistelligen Millionen Euro-Bereich zu realisieren“, betonte Schruck. Entsprechend stehen auch beim Ergebnis nach den ersten fünf Monaten des Jahres schwarze Zahlen.
Umstrukturierung des Vorstands beschlossen
Die bereits auf den „Westfleisch-Tagen“ Anfang März angekündigte Anpassung der Organisationsstruktur wurde von der gut besuchten Generalversammlung beschlossen. Aus dem bislang sechsköpfigen Vorstand der Westfleisch SCE scheiden die drei ehrenamtlichen Mitglieder Dirk Niederstucke, Gerhard Meierzuherde und Jochen Westermann aus. Sie bringen ihre langjährige Erfahrung in die Arbeit des Aufsichtsrats ein. „Mit einer noch intensiveren Arbeit des Aufsichtsrates sichern wir die Stimme unserer Landwirte und stärken den landwirtschaftlich geprägten Charakter unserer Genossenschaft“, erklärte der bisherige Vorstandsvorsitzende Dirk Niederstucke.
In der anschließenden konstituierenden Aufsichtsratssitzung wurde Jochen Westermann als Nachfolger für den langjährigen Vorsitzenden Josef Lehmenkühler gewählt. „Wir alle bei Westfleisch bedanken uns für die Jahrzehnte, in denen sich Josef Lehmenkühler mit vollem Einsatz in den Dienst der Genossenschaft gestellt hat“, richtete der neue Aufsichtsratsvorsitzende wertschätzende Worte an seinen Vorgänger. „Ich freue mich sehr, nun mit meinen Kollegen die erfolgreiche Arbeit fortsetzen zu dürfen.“
2022 ordentliches Fundament gelegt
Auf der Generalversammlung bestätigte Westfleisch die bereits im März vorgestellten, vorläufigen Zahlen zu 2022: Nach einem Verlust im Jahr 2021 konnte der Münsteraner Fleischvermarkter im vergangenen Jahr einen Überschuss in Höhe von 27 Millionen Euro erzielen. Der Umsatz stieg bei rückläufigen Absätzen preisbedingt im Vergleich zum Vorjahr um 17 Prozent auf 3 Milliarden Euro.
Auf das vergangene Jahr blickte Finanzvorstand Schruck positiv zurück: „2022 profitierten wir zum einen von unserer guten Marktposition, zum anderen konnten wir unsere Profitabilität auch dank des umfangreichen Maßnahmenprogramms ‚WEfficient‘ deutlich steigern.“ Westfleisch sei daher auf die Zukunft gut vorbereitet, was sich bereits in der ersten Jahreshälfte 2023 bemerkbar mache.