PHW-Gruppe vor hohen Investitionen in Deutschland
Die stärkere Nachfrage nach Hähnchenfleisch, der zunehmende Trend zu Convenience-Produkten und der Ausbau des Exportgeschäftes haben der PHW-Gruppe im abgelaufenen Geschäftsjahr 2007/2008 (Stichtag 30.06.) ein deutliches Umsatzplus beschert. Die Gruppe steigerte ihren Umsatz um 21,7 Prozent auf 1,93 Mrd. Euro (Vorjahr: 1,58 Mrd. Euro). Das Geschäftsfeld Wiesenhof legte um 23,4 Prozent auf 1,1 Mrd. Euro zu. PHW-Vorstandsvorsitzender Paul-Heinz Wesjohann: „Trotz extrem volatiler Rohstoffmärkte und erheblich höheren Futtermittelkosten haben wir unsere Qualitätsstrategie bei Wiesenhof konsequent durchgehalten. Vom größer gewordenen Appetit der Deutschen auf Markengeflügel haben wir im abgelaufenen Geschäftsjahr profitiert.“
Ungeachtet der allgemeinen Wirtschaftsentwicklung investiert die PHW-Gruppe im laufenden Geschäftsjahr mehr als 90 Mio. Euro vornehmlich an den niedersächsischen Standorten. Größte Investitionsschwerpunkte sind der Neubau einer hochmodernen Putenschlachterei im niedersächsischen Wildeshausen sowie umfangreiche Erweiterungen von Verarbeitungsbetrieben an den Standorten Lohne und Dannenberg. In Dannenberg hat die PHW-Gruppe im Herbst den Produktionsstandort eines insolventen Lebensmittelherstellers übernommen und modernisierte den Betrieb. In Cuxhaven baut die Lohmann Animal Health ein neues Logistikcenter und hat mit dem Erweiterungsbau des Impfstoffwerkes begonnen. Die ebenfalls in Cuxhaven ansässige Nutrilo stellt im April den Neubau eines Technologiecenters fertig.
Im abgelaufenen Geschäftsjahr 2007/08 investierte die PHW-Gruppe 77,4 Mio. Euro (Vorjahr: 69,4 Mio. Euro). Rund 31,2 Mio. Euro entfielen dabei auf den Bereich Wiesenhof, unter anderem auf Neubauten bzw. Modernisierungen in Bogen (Bayern) und bei Allfein in Zerbst (Sachsen-Anhalt).
Wiesenhof mit neuen Convenience-Produkten und mit Dieter Bohlen im TV
Das Kerngeschäftsfeld Wiesenhof verzeichnete sowohl bei Hähnchen, Enten, Convenience-Produkten und Geflügelwurst Umsatzzuwächse. Grund dafür war der mit 18,0 kg höhere Pro-Kopf-Verbrauch von Geflügelfleisch im Jahr 2007. 2008 stieg der Wert nach vorläufigen Schätzungen auf 18,5 kg an. Marken wie Wiesenhof profitierten überdurchschnittlich von der erhöhten Nachfrage nach Geflügelfleisch. Das Qualitäts- und Herkunftskonzept von Wiesenhof – es setzt nach dem Prinzip „Alles aus einer Hand“ unter anderem auf klar gekennzeichnete Geflügelprodukte, Futter aus eigenen Futtermühlen, gentechnikfreies Soja sowie auf über 800 feste Vertragslandwirte – blieb im abgelaufenen Geschäftsjahr der Garant für den Erfolg der Marke.
Der Anteil von Convenience-Produkten am gesamten Wiesenhof-Sortiment nimmt dabei weiter zu. Auch die neueste Sortimentslinie „Mahlzeit“ von Wiesenhof – fertig gegarte Geflügelgerichte mit Saucen sowie Nudel- und Reisbeilagen – fällt darunter. Diese Fertiggerichte sollen Verbraucher ansprechen, die vermehrt schnell und einfach zuzubereitende Gerichte nachfragen. In diesem Jahr verstärkt Wiesenhof seine Marketingaktivitäten. Dieter Bohlen wird ab April den Bruzzzler von Wiesenhof im Fernsehen bewerben. Auch Radiospots sowie Zeitungsanzeigen mit dem Star sollen der Geflügelbratwurst zu einer noch höheren Popularität verhelfen.
Geschäftsentwicklung: Futtermittelpreise auf Rekordhoch
Wie im Vorjahr war auch das abgelaufene Geschäftsjahr durch extrem gestiegene Futterkosten geprägt. Diese konnten durch die schrittweise Anhebung der Verkaufspreise für Geflügelprodukte nicht kompensiert werden. Die PHW-Gruppe rechnet auch im laufenden Jahr nicht mit einer verbesserten Situation. In den ersten Monaten des aktuellen Geschäftsjahres lagen die Rohstoffpreise weiter auf hohem Niveau und sind erst seit Oktober 2008 rückläufig.
Die beiden im Geflügelbereich tätigen Tochtergesellschaften in Polen, Drobimex und Bomadek, trugen mit 35,6 Prozent Umsatzsteigerung zum Wachstum der PHW-Gruppe bei (Umsatz 2007/2008: 139,5 Mio. Euro).
Analog legte der Bereich Geflügelvermehrung zu. Dieses Geschäftsfeld umfasst Elterntierhaltung, Aufzuchtbetriebe und Brütereien, die sich alle in Deutschland befinden. Im Geschäftsjahr 2007/2008 belief sich der Umsatz auf 108,9 Mio. Euro (Vorjahr: 93,1 Mio. Euro). Besonders positiv wirkte sich die Vorjahresinvestition in den Neubau einer Brüterei in Rechterfeld aus. Was Tiergesundheit, Tierschutz sowie Sauberkeit und Hygiene betrifft, ist die Brüterei weltweit ein Vorzeigebetrieb.
Quelle: Rechterfeld [ PHW ]