Gesündere Kühe, besseres Klima und erfolgreiche Tierhalter

Braunschweig/Bonn. Wie kann die heutige Milchviehhaltung vor dem Hintergrund zahlreicher Anforderungen, wie Tiergesundheit, Tierwohl, Klima und Wirtschaftlichkeit, verbessert werden? Dies ist die zentrale Frage des Forschungsprojekts optiKuh. Das Projekt wurde mit einer zweitägigen Veranstaltung im Friedrich-Löffler-Institut in Braunschweig abgeschlossen. Eines der Ergebnisse aus dem Bereich Milchkuhfütterung zeigt, wie komplex die Thematik ist: Die Art und Qualität des im jeweiligen Betrieb vorhandenen Grundfutters spielt eine große Rolle. Die Milchleistung steigt in unterschiedlichem Maß mit Anstieg des Kraftfutteranteils. Insgesamt ist die Wahl der Intensität der Fütterung unter Beachtung der einzelbetrieblichen Gegebenheiten bezüglich Management, Technisierung, Futtergrundlage und Preisrelation vorzunehmen. 
Nach der Präsentation von spannenden Detailergebnissen gilt es nun, den Wissenstransfer in die Praxis zu realisieren. Der Deutsche Verband Tiernahrung e. V. (DVT) ist einer der Partner des Forschungsprojekts und beteiligte sich zusammen mit ausgewählten Mitgliedsfirmen an der Umsetzung der verschiedenen Fütterungsstudien. Bei der anstehenden Übertragung der Erkenntnisse in die Tierhaltung übernimmt der Verband ebenfalls eine aktive Rolle.

System mit zahlreichen Variablen
Neben der Lebensmittelsicherheit ist die Gesundheit der Tiere das oberste Gebot. Es geht darum, langlebige und robuste Kühe in der Tierhaltung zu haben. Hier kann die Zucht einen großen Einfluss nehmen. Gleichzeitig spielen weitere Aspekte eine wichtige Rolle in der Milchviehhaltung: das Tierwohl, Ausscheidungen von Nährstoffen und Methan, aber auch die Wirtschaftlichkeit für den Tierhalter.
In verschiedenen Fütterungsversuchen wurden die unterschiedlichen Kombinationen aus Grund- und Kraftfutter untersucht. Die Ergebnisse zu Grundfutterqualitäten aus verschiedenen Regionen Deutschlands sind bedeutende Informationen. Wichtig für die Futtermittelhersteller sind die nun vorliegenden Daten vor allem, um noch genauer das Futter und die Fütterung auf den Bedarf der Milchkuh auszurichten – je nachdem, in welcher Lebensphase sie sich gerade befindet. Vor allem mit Blick auf das Ziel, Stickstoff-, Phosphor- sowie Methanausscheidungen verringern zu wollen, sind exakte Informationen für den Transfer in die Praxis von Vorteil.

Umsetzung in die Praxis
Ein Transfer der Versuchsergebnisse durch entsprechende Innovationen in der Praxis, Beratung und dem Versuchswesen ist sowohl in den Bereichen Zucht, Tierhaltung sowie Veterinärmedizin geplant. Dies ist erforderlich, um entsprechend fortlaufend Verbesserungen in der Milchviehhaltung zu erreichen. Der DVT wird im Bereich der Tierernährung intensiv mitarbeiten und Erkenntnisse in Unternehmen hineinbringen. Auch die Zusammenarbeit mit Fachgremien ist hierbei wichtig. Folgeprojekte, um die vorliegenden Daten weiter nutzen zu können, sind denkbar.
 
Über optiKuh
Offiziell lautet der Titel von optiKuh: „Verbesserung der Haltung von Milchkühen durch Zuchtverfahren auf Futteraufnahme und Stoffwechselstabilität sowie Umweltverträglichkeit bei optimierter Fütterungsintensität und Nutzung von Stoffwechselindikatoren sowie Sensoren im Herdenmanagement“. Insgesamt 15 Partner aus Forschungseinrichtungen, Instituten sowie Wirtschaftsunternehmen haben sich seit 2014 für ein deutschlandweites Forschungsvorhaben zusammengeschlossen. Im Rahmen des Programms „Förderung von Innovationen zur Verbesserung der Haltung von landwirtschaftlichen Nutztieren“ der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE) wird das Verbundprojekt seit 2014 gefördert. Weitere Informationen unter:
www.optikuh.de

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