Tönnies: Debatte um Tierschutz der Zukunft
Berlin / Rheda-Wiedenbrück, 7.3.2018 – 150 hochkarätige Vertreter aus Wissenschaft, Politik, Tierschutz-Organisationen, Lebensmitteleinzelhandel und Wirtschaft diskutieren beim 4. Symposium der Tönnies Forschung über die Nutztierhaltung der Zukunft. Hans Leyendecker, Journalist und Präsident des evangelischen Kirchentages in Dortmund fokussierte zu Beginn des Symposiums seinen gesellschaftskritischen Blick auf die Frage der Verantwortung in der Produktion von tierischen Lebensmitteln. Sein Aufruf galt allen Beteiligten in der Produktionskette, ihre Verantwortung dem Mitgeschöpf Tier wahrzunehmen und es ordentlich zu halten.
Für ihre Frage nach einem steigenden Bewusstsein für Lebensmittelkonsum wurde die Journalistin Barbara Klingbacher von der Neuen Züricher Zeitung mit dem Bernd-Tönnies-Preis ausgezeichnet. Die Journalistin befasste sich in ihrem Beitrag „Der letzte Gang“ mit der bewussten Entscheidung ein Tier zu töten, es zu verarbeiten und zu essen. Zudem fordert sie die Industrie auf, die Prozesse zur Gewinnung von Fleisch transparent zu machen. „Der Forderung nach einem gesellschaftlichen Dialog zum Konsum von Fleisch schließen wir uns an“, sagt Dr. André Vielstädte, Geschäftsführer der Tönnies Forschung. „Daher hat sich die Jury entschieden, den Beitrag der NZZ mit dem Bernd-Tönnies-Preis und dem Preisgeld von 10.000 Euro auszuzeichnen.“
Das von Sabine Christiansen moderierte Symposium beschäftigte sich im Weiteren mit der Frage der Tiertransportzeiten und dem Erkennen von Tiersignalen für die Verbesserung der Tiergesundheit. „Auch wenn die Haltungsformen der deutschen Landwirtschaft nicht von uns geregelt werden, wollen wir Diskussionen begleiten und Verbesserungen ermöglichen. Daher haben wir verstanden unsere Verantwortung als Lebensmittelbetrieb auch hier wahrzunehmen“, sagt Clemens Tönnies.
Zum Abschluss des Symposiums referierte der Präsident des Friedrich-Loeffler-Instituts, Prof. Dr. Dr. Thomas C. Mettenleiter, unter anderem über den aktuellen Stand der Afrikanischen Schweinepest. „Die gesamte Branche ist an dieser Stelle gefordert“, forderte Mettenleiter, betonte aber zudem nicht in Panik zu verfallen.