Verabschiedung des Gesetzes zur Tierhaltungskennzeichnung

Verbraucher*innen wollen wissen, unter welchen Bedingungen das Tier gehalten wurde, dessen Erzeugnis sie im Einkaufskorb haben. Einen wichtigen Schritt dahin hat das Bundeskabinett am Mittwoch mit der Verabschiedung des Gesetzes zur Einführung einer staatlichen, verpflichtenden Tierhaltungskennzeichnung getan. Bioland begrüßt das Gesetz, nach dem es fünf Stufen der Tierhaltung inklusive einer eigenen Bio-Stufe gibt. 

"Gut ist, dass die geplante Kennzeichnung im Gegensatz zu früheren Initiativen der Vorgänger-Regierung verpflichtend sein wird. Dass das Gesetz auch eine eigene Bio-Stufe beinhaltet, ist folgerichtig, denn Bio-Betriebe erbringen besondere Leistungen für Tier und Umwelt – und das sollen Verbraucher*innen auch klar erkennen können", sagt Bioland-Präsident Jan Plagge. 

Die Haltungskennzeichnung, die schrittweise eingeführt wird und zunächst für frisches, unverarbeitetes Schweinefleisch gilt, soll laut Bundeslandwirtschaftsminister Özdemir begleitet werden von einem Umbau der Tierhaltung in Deutschland. “Der Umbau der Tierhaltung zu besserer und verantwortungsvollerer Tierhaltung mit mehr Tierwohl und weniger Umweltschäden ist dringend nötig - auch um das Bio-Ziel von 30 Prozent bis 2030 zu erreichen”, so Plagge. “Die Tierhaltungskennzeichnung ist ein wichtiger Meilenstein auf dem Weg dahin. Und sie gibt den Betrieben Orientierung für den Umbau ihrer Ställe.” 

Priorisierung der Haltungsformen Auslauf/Freiland und Bio
Noch nicht geklärt ist bislang die ausreichende Finanzierung hinter dem Mammut-Projekt Umbau Nutztierhaltung. “Agrarminister Özdemir stellt eine Milliarde Euro für den Start der Umbaumaßnahmen für die nächsten vier Jahre zur Verfügung - das wird bei weitem nicht ausreichen”, kommentiert Gerald Wehde, Leiter Agrarpolitik bei Bioland. Für eine weitergehende Finanzierung müssten sich die Partner der Ampelkoalition einigen – vor allem die FDP scheint hier aber zu blockieren. 

Offen ist auch noch, wie die zur Verfügung stehenden Mittel dann letztlich verteilt werden. Gerald Wehde kommentiert: “Die Haltungsformen, die am meisten leisten für das Tierwohl und die Umwelt sind die Haltungsformen Bio und Auslauf/Freiland. Die Gelder sollten im Sinne des Tier- und Umweltschutzes daher prioritär in den Ausbau dieser Haltungsformen gehen.”

https://www.bioland.de

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