Schlagbauer tritt mit sofortiger Wirkung von allen öffentlichen Ämtern zurück
München. Das war ein Paukenschlag in München. Fleischermeister Georg Schlagbauer (44) ist mit sofortiger Wirkung von allen von ihm wahrgenommenen öffentlichen Ämtern zurückgetreten. Von seinem Anwalt ließ er eine Erklärung verschicken, dass er „aus gesundheitlichen und familiären Gründen“ zurücktrete, mehr wolle er dazu nicht sagen.
Georg Schlagbauer war Landesinnungsmeister des bayerischen Fleischerverbandes und Vizepräsident und Schatzmeister des Deutschen Fleischerverbandes. Gleichzeitig war er Präses der Handwerkskammer zu München und Oberbayern und Präsident des Bayerischen Handwerkstages. Politisch war er in der CSU tätig und seit 2006 Stadtrat in München. Die letzten Jahre war er dort der so genannte Wiesn-Stadtrat. Schlagbauer galt als sicherer Kandidat für Abgeordnetenmandat im nächsten Bayerischen Landtag. Im Deutschen Fleischerverband wurde er als Nachfolger von Präsident Heinz-Werner Süss gehandelt.
Nach übereinstimmenden Medienberichten ermittelt Münchner Staatsanwaltschaft gegen Schlagbauer wegen Drogenmissbrauchs. Schlagbauer habe sich dort selbst gemeldet. Er habe schon über einen längeren Zeitraum Drogen gekauft und konsumiert. Es bit Quellen, die von Kokain sprechen. Die Süddeutsche vermerkt zusätzlich, dass es offene Rechnungen im Rotlichtmilieu gebe, wie sie von einem Clubbesitzer bestätigt bekommen habe. Unbestätigt sind Aussagen aus seinem Umfeld, dass es auch familiäre Probleme gegeben habe oder gäbe.
Die Münchner CSU-Spitze zeigte sich ziemlich betreten ob dieser Hiobsbotschaft und CSU-Vorsitzende und Ministerpräsident Horst Seehofer sagte: "Das ist wieder eine äußerst betrübliche Nachricht." Das sei "sehr ernst" und "sehr ärgerlich".
Deutscher und Bayerischer Fleischerverband haben bisher nicht Stellung genommen.
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