Zukunft der dänischen Schweineproduktion im Fokus

Beim Kongress der dänischen Schweinebranche in Herning war die Frage, wie man die anstehenden Herausforderungen optimal bewältigen und die Zukunft gestalten kann, ein zentrales Thema. In ihrem Bericht spannten der Vorsitzende Erik Larsen sowie der Leiter des Schweinesektors im Dänischen Fachverband der Land- & Ernährungswirtschaft Christian Fink Hansen vor den 2075 Teilnehmenden den Bogen vom vergangenen in die kommenden Jahre. Klimaschutz und Nachhaltigkeit wurden dabei als unabdingbare Voraussetzungen für die Schweineproduktion der Zukunft hervorgehoben:

„Beim Klima-Fußabdruck haben wir viele gute Möglichkeiten, ihn fast klimaneutral zu gestalten. Deren Umsetzung erfordert allerdings erhebliche Investitionen. Wenn unsere Mitglieder die entsprechenden Vorgaben und Möglichkeiten erhalten, wird unser Sektor seine Klimaschutzziele schon erreichen“, erklärte Christian Fink Hansen.

Zwischen 1990 und 2016 wurde die Klimawirkung von 1 kg Schweinefleisch fast halbiert. Durch Maßnahmen wie Gülleansäuerung, Abfackelung von Methan aus Güllebehältern sowie Ebermast können die Treibhausgas-Emissionen weiter reduziert werden. Methan ist ein 28-mal stärkeres Treibhausgas als CO2. Entsprechend stark lässt sich die Klimawirkung durch Maßnahmen zu seiner Reduktion senken. Bei der Ebermast sorgt der niedrigere Futterverbrauch für weniger Treibhausgas-Emissionen.

Produktion auf zwei Schienen
Die dänischen Schweineproduzenten haben im vergangenen Jahr hohe Erträge durch Ferkel-Exporte erzielt – zum Teil begünstigt durch die gute Futterverwertung und den schnellen Gewichtszuwachs der dänischen Ferkel. Da die dänischen Notierungen im Vergleich zu anderen Ländern niedrig lagen, wurden auch mehr Mastschweine exportiert, was bei Danish Crown die Schließung eines Schlachtbetriebs und bei Tican Kurzarbeit zur Folge hatte.

Erik Larsen: „Das ist hart für die Betroffenen – auch angesichts der Bedeutung, die unsere Branche vor Ort hat – und für die Schweineproduktion kann es sich schnell zu einer Abwärtsspirale entwickeln.“

Er skizzierte zwei mögliche Entwicklungen. Zum einen könne man ausschließlich auf den Export von Ferkeln setzen. Oder aber man wählt den Weg, der die dänische Schweineproduktion als integrierte hochwertige Lieferkette stark gemacht hat.

„Preisschwankungen hat es immer gegeben. Eine langfristig stabile Strategie besteht in der kompletten Lieferkette in enger Zusammenarbeit zwischen Ferkel- und Schlachtschweineproduzenten“, fügte Erik Larsen hinzu.

Einheitliche EU-Regeln für den Tierschutz
Trotz der vielen Unsicherheitsmomente wollen die dänischen Schweineproduzenten weiterhin in mehr Tierwohl investieren. So haben mehr Landwirte als erwartet Fördermittel für den Umbau von Stallanlagen mit Blick auf die Freilaufhaltung von säugenden Sauen beantragt. Voraussetzung für künftige Tierwohl-Investitionen sind jedoch einheitliche EU-Flächenvorgaben, nach denen die Landwirte planen können.

Erik Larsen: „Wie ich bereits im letzten Jahresbericht erwähnt habe, sind viele Länder auf diesem Gebiet dabei, nationale Gesetzesvorschriften einzuführen. Dies erschwert die Navigation, insbesondere wenn es um Investitionen geht. Deshalb ist die Einführung einheitlicher EU-Vorgaben für uns von entscheidender Bedeutung.”

Ein weiterer Tierwohl-Fokus des Berichts bezog sich auf ein neues Verteilungsschema, das die Landwirte belohnt, die sich für die Produktion von Schweinen mit intakten Schwänzen entscheiden.

https://fachinfo-schwein.de

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