Exporte nach Russland und USA legen deutlich zu
BVE-Konjunkturreport März 2011
Die Ernährungsindustrie erzielte im Januar 2011 einen Branchenumsatz von 11,8 Mrd. €. Mit einem Zuwachs von +6,8% gegenüber dem Vorjahresmonat startete die Branche damit überaus positiv ins Jahr 2011.
Wachstumstreiber in der Ernährungsindustrie ist das Exportgeschäft. Die Ausfuhren konnten im Januar 2011 um 11,6% gegenüber dem Vorjahresmonat auf 3,3 Mrd. Euro gesteigert werden. Im Gesamtjahr 2010 erzielte die Branche mit einem Zuwachs von 9,2% einen neuen Rekordexportwert von 42,9 Mrd. Euro. Insbesondere auf den beiden wichtigsten Drittlandsmärkten, Russland und USA, konnten die deutschen Exporteure deutlich zulegen. Die Lebensmittelexporte nach Russland stiegen 2010 um 34% auf 1,6 Mrd. Euro, in die USA um 23% auf 1,1 Mrd. Euro. Die Dynamik auf diesen beiden Märkten setzt sich auch zu Jahresbeginn 2011 mit Zuwachsraten von über 60% fort. Insgesamt erwirtschaftet die deutsche Ernährungsindustrie mittlerweile 28% ihres Umsatzes im Auslandsgeschäft.
Ein Teil des nominalen Umsatz- und Exportwachstums ist preisbedingt. Aufgrund der sprunghaft gestiegen Agrarrohstoffpreise sind Anpassungen bei den Hersteller- und Verbraucherpreisen notwendig geworden. Die Weltmarktpreise für Agrarrohstoffe lagen laut HWWI-Index im März 2011 um über 50% höher als vor einem Jahr, zeitweise lagen die Preise bereits über den Höchstständen aus den Jahren 2007 und 2008.
Die Ernährungsindustrie ist mit 544.000 Beschäftigten der viertgrößte Industriezweig in Deutschland und einer der stabilsten Arbeitgeber. Insgesamt sind 10% aller Erwerbstätigen in Deutschland in der Agrar- und Ernährungswirtschaft tätig. Eine positive Branchenentwicklung stärkt somit die Situation der Landwirte und die Lebensmittelproduktion am Standort Deutschland und unterstützt die Binnenkonjunktur.
Quelle: Berlin [ BVE ]