Daten zum Wurstmarkt 2010: Discounter bauen ihre Führung weiter aus
Metzgereien unter Druck – Lose Ware immer weniger nachgefragt
Die neuesten GfK-Daten zum Wurstmarkt 2010 ergeben einen erfreulichen Trend: Die Gesamtmenge aller verkauften Wurstwaren stieg im letzten Jahr um 0,3 Prozent von 1.256.000 Tonnen im Vorjahr auf 1.260.000 Tonnen. Dabei kauften Verbraucher in Deutschland im vergangenen Jahr vermehrt SB-Ware. Die Menge der umgesetzten Ware aus dem Kühlregal stieg von 840.000 Tonnen im Jahr 2009 auf 853.000 Tonnen, ein Plus von 1,5 Prozent. Dagegen verlor lose Ware in der Gunst der Kunden: Von ihr wurden 2010 insgesamt 7.000 Tonnen weniger verkauft als im Vorjahr, wobei vor allem wieder einmal die Metzgereien und sonstigen Einkaufsstätten signifikante Verluste zu verzeichnen haben.
Verbraucher greifen zu Würstchen
Brüh- und Rohwurst sowie Pökelware bleiben die beliebtesten Wurstsorten im Markt, auch wenn die Pökelware mit einem Minus von 1,1 Prozent etwas verliert. Auf dem Vormarsch sind dagegen Würstchen, die 2010 verstärkt von den Verbrauchern gekauft wurden. Ihr Marktanteil stieg insgesamt um stolze 2,4 Punkte auf 13,8 Prozent, insbesondere im SB-Regal mit einem satten Plus von 3,1 Prozent. Aber auch Thekenware verstärkte sich um 0,8 Prozent.
Vollsortimenter auf dem Vormarsch
Bei den Einkaufsstätten dominieren die Discounter ohne Aldi den Wurstmarkt. Sie gewannen insgesamt 5,7 Prozent Marktanteil dazu, vor allem bei der SB-Ware (plus 5,1 Prozent Marktanteil). Damit haben sie nun einen Gesamtmarktanteil von 31,1 Prozent. Auch die LEH-Vollsortimenter konnten Boden gutmachen. Ihr Marktanteil im Wurstmarkt stieg um 4,3 auf 18,3 Prozent, bei der SB-Ware um 4,2 Prozent und bei der losen Ware sogar um 6 Prozent. Verloren haben dagegen die SB-Warenhäuser, deren Anteil um 3,6 auf 17,5 Prozent sank.
Metzgereien unter Druck
Auch Aldi und die Metzgereien büßten im Vorjahr Marktanteile ein. Vor allem die Fleischerbetriebe sind laut der Erhebung der Nürnberger Gesellschaft für Konsumforschung (GfK) unter 13.000 Haushalten die Verlierer. Insgesamt verloren sie 2010 5,8 Prozent Marktanteil und konnten insbesondere im Bereich der Theke nichts hinzugewinnen. Der Verlust der Käuferschaft hält demnach weiter an.
Mehr Übersicht hinter der Theke gegen sinkende Zahlen
Nach Untersuchungen, die Reinert 2010 gemeinsam mit der Allgemeinen Fleischer Zeitung durchgeführt hat, haben Metzgereien zunehmend Probleme, eine breite Käuferschicht anzusprechen. Ihr Klientel sind vor allem ältere Menschen. Jüngere Käufer halten meist die Öffnungszeiten sowie die fehlende Übersicht, was z. B. zehn Scheiben Aufschnitt kosten, vom Weg zum Metzger ab. Reinerts Category Management rät Fleischerei-Betrieben daher zu mehr Übersicht an der Theke und einem optimierten Angebot, um dem Abwärtstrend entgegenzusteuern.
Quelle: Versmold [ TWFya3Rmb3JzY2h1bmcgZGVyIEguICYgRS4gUmVpbmVydCBXZXN0ZsOkbGlzY2hlIFByaXZhdC1GbGVpc2NoZXJlaQ== ]