Ampelkennzeichnung im Supermarkt angekommen
foodwatch: Freiwillige Lösungen reichen nicht aus
Die Ampelkennzeichnung für Lebensmittel ist endgültig bei den Verbrauchern angekommen. Im Juni hatte der Tiefkühlkosthersteller Frosta angekündigt, seine Kunden künftig auf vier seiner umsatzstärksten Produkte mit der Nährwert-Ampel über den Gehalt an Zucker, Salz, Fett und gesättigten Fettsäuren zu informieren. Inzwischen ist die Umstellung abgeschlossen, die vier Produkte werden nun flächendeckend in neuer Verpackung mit Ampelgrafik ausgeliefert."Die Ampel hat den Supermarkt erreicht", erklärte Martin Rücker, Sprecher der Verbraucherrechtsorganisation foodwatch. "Endlich können sich die Verbraucher selbst davon überzeugen, was die Wissenschaft eindeutig bestätigt: dass Nährwertangaben mit Ampelfarben am besten verstanden werden." Es sei an Absurdidät nicht zu überbieten, dass ausgerechnet dieses System EU-weit verboten werden soll. foodwatch forderte die Bundesregierung auf, diese Pläne der EU-Kommission zu verhindern: "Die deutsche Regierung darf bei diesem europäischen Schildbürgerstreich nicht mitspielen. Die Ampel-Verbotspläne müssen schnellstmöglich zu den Akten gelegt werden."
Stattdessen muss eine Öffnungsklausel in die EU-Verordnung aufgenommen werden, mit der die Nährwert-Ampel zumindest auf einzelstaatlicher Ebene verbindlich eingeführt werden dürfe. Eine freiwillige Ampelkennzeichnung dagegen hilft nicht weiter. Dies belegt die Situation in Deutschland, wo bislang nur eine einzige Firma dem Wunsch der Kunden nach Transparenz bei den Nährwertangaben nachkommt. foodwatch-Sprecher Rücker: "Eine freiwillige Lösung ist zum Scheitern verurteilt. Gerade Hersteller, die hohe Zucker-, Salz- oder Fettwerte in ihren Produkten verstecken, werden sich durch die Ampelfarben sicher nicht freiwillig entlarven."
Quelle: Berlin [ foodwatch ]