Steigerung der Lebensmittelproduktion und nachhaltiges Wirtschaften sind kein Widerspruch

Internationales Wirtschaftspodium „Food Security and Green Economy, Challenges and Chances“ im Rahmen des Global Forum for Food and Agriculture Berlin (GFFA) am 21. Januar 2012

„Green Economy ist kein Luxus, sondern eine Notwendigkeit“, stellte Fernanda Guerrieri, FAO, Assistant Director General /Regional Representative for Europe and Central Asia unmissverständlich klar. „Und dieser Herausforderung müssen wir uns weltweit stellen.“ Bis 2050 werden neun Milliarden Menschen auf unserem Planeten leben, die alle ernährt werden müssen. Schon 2030 werden etwa drei Viertel von ihnen in Städten wohnen.

Diese Herausforderung und mögliche Antworten darauf standen im Mittelpunkt des diesjährigen Internationalen Wirtschaftspodiums. Mehr als 400 Gäste aus Wirtschaft, Verbänden, Wissenschaft und Verwaltung folgten der Einladung des das Global Forum for Food and Agriculture Berlin (GFFA) e.V. In seiner Begrüßung betonte Jürgen Abraham, Vorsitzender der Bundesvereinigung der Deutschen Ernährungsindustrie, im Namen des GFFA Berlin: „Wir werden uns aus Sicht der Wirtschaft intensiv mit dieser Überlebensfrage befassen.“ Es sei eine der „größten Herausforderungen der Menschheit“, Lebensmittel nachhaltig und zu erschwinglichen Preisen für immer mehr Menschen zu erzeugen. Der Agrar- und der Entwicklungspolitik komme dabei eine wichtige Rolle zu. Sie müsse die dafür geeigneten Rahmenbedingungen schaffen.

„Wir stoßen an die Grenzen der Boden- und Wassernutzung. Green Economy ist eine Verpflichtung, aber das Wachstum muss fair sein und wir müssen es mit allen Menschen teilen“, stellte Shenggen Fan, Generaldirektor des International Food Policy Research Institute, Washington fest. „Der Privatsektor spielt eine Schlüsselrolle bei der Verbesserung der globalen Ernährungssicherung.“

Markwart von Pentz, President Agriculture and Turf Division bei John Deere & Company, unterstrich in seiner Rede: „Wir können das Hungerproblem nicht in den entwickelten Ländern lösen. Wir müssen den Entwicklungsländern Hilfe zur Selbsthilfe ermöglichen, denn sie können sich selber ernähren. Grünes Wachstum mit Produktionssteigerungen von 70% und mehr ist möglich.“

Das Internationale Wirtschaftspodium machte deutlich, dass die deutsche Agrar- und Ernährungswirtschaft ihre Leistungsbereitschaft und -fähigkeit für eine sichere, hochwertige und bezahlbare Nahrungsmittelversorgung bereits vielfach unter Beweis stellt. Joachim Felker, Vorstand K+S Group, Dr. Theo Freye, Sprecher der Geschäftsführung, Philip von dem Bussche, KWS Saat AG, Hans-Jürgen Matern, Vice President Metro AG, Simon Morris, Geschäftsführer McCain, Dr. Joachim Schneider, Senior Vice President Bayer Crop Science AG und Huber Weber, President Coffee, Kraft Foods Europe diskutierten zusammen mit K. F. Falkenberg Generaldirektor Umwelt der EU- Kommission und C. Heinrich vom WWF die Anstrengungen der Wirtschaft für die ländliche Entwicklung, die Verringerung von Vor- und Nachernteverlusten und den effizienten Einsatz von Ressourcen. Die Wirtschaft ist bereit, sich auch in Zukunft für die Sicherung der Welternährung und den Schutz der natürlichen Ressourcen Boden und Wasser einzusetzen. Dazu bedarf es einer engen Zusammenarbeit von Wirtschaft, Politik und Wissenschaft, um erfolgversprechende Strategien zu entwickeln und geeignete politische und wirtschaftliche Rahmenbedingungen zu gestalten.

Der Verein Global Forum for Food and Agriculture Berlin e.V. wurde im Dezember 2011 von der deutschen Agrar- und Ernährungswirtschaft gegründet. Damit unterstreicht sie ihr Engagement für die Verbesserung der globalen Nahrungsmittelversorgung und den Schutz der natürlichen Lebensgrundlagen. Gründungsmitglieder sind: Bundesvereinigung der Deutschen Ernährungsindustrie e.V. (BVE), Deutscher Bauernverband e.V. (DBV), Deutsche Landwirtschafts-Gesellschaft e.V. (DLG), Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) GmbH und Ost-Ausschuss der Deutschen Wirtschaft (OA).

Quelle: Berlin [ BVE ]

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