FAEN Niedersächsisches Netzwerk für innovative Lebensmittel
Symposium diskutiert Nahrungsmitteln zur Cholesterin- und Blutdrucksenkung - Forschungsprojekte zeigen vielversprechende Ergebnisse
Lebensmittel der Zukunft sollen neben einem guten Genuss- und Nährwert, zusätzlich auch einen positiven gesundheitlichen Effekt für den Konsumenten aufweisen. Dies fordern Ernährungswissenschaftler und Mediziner im Angesicht zunehmend übergewichtiger Personen und daraus folgenden ernährungsbedingten Krankheiten (z.B. Diabetes).Um hierauf Antworten bzw. konkrete Produkte zu entwickeln, arbeiten niedersächsische Wissenschaftler und Praktiker im Netzwerk FAEN (Forschungsverbund Agrar- und Ernährungswissenschaften Niedersachsen) zusammen. Der Verbund wird vom Deutschen Institut für Lebensmitteltechnik (DIL) in Quakenbrück koordiniert.
In diesen Tagen trafen die „Netzwerker“ mit interessierten Anwendern aus der Nahrungs- und Zuliefer-Industrie sowie Dienstleistern im Rahmen des Symposiums „Können blaue Kartoffeln vor Krebs schützen und Brot den Cholesterinspiegel senken?“ zusammen und präsentierten ihre Zwischenergebnisse.
Die Referenten demonstrierten eine Vielzahl vielversprechender Ergebnisse. Wie zum Beispiel verschiedene Kartoffelsorten, die über spezielle Bestandteile wie z.B. Anthocyane oder Tocotrienole oder auch Kartoffelprotein. Nach entsprechender Bearbeitung und in Verbindung mit anderen Zutaten können daraus besondere Lebensmittel wie z.B. Roggenbrot oder Kartoffelchips oder auch Margarine geschaffen werden, die zusätzlich eine gesundheitsfördernde Wirkung aufweisen.
So ist es vorstellbar ihm Rahmen einer normalen Ernährung gleichzeitig seinen Blutdruck oder auch das Cholesterin zu senken oder etwas zum Schutz vor bestimmten Krebsarten zu tun. Für einzelne Stoffe und Produkte werden gegenwärtig konkrete Studien mit Menschen durchgeführt. Pilotstudien zeigten erfreuliche Resultate.
Gerade die mittelständisch geprägte Nahrungsmittelindustrie hat normalerweise keine Möglichkeit solche innovativen Konzepte zu entwickeln. Daher sind funktionellen Lebensmittel bisher fast ausschließlich von internationalen Konzernen auf den Markt entwickelt und vermarktet worden.
Durch den Zusammenschluss der in der „Europaliga“ der Nahrungsmittelforschung tätigen Institute mit Anwendern und speziellen Dienstleistern im Rahmen des FAEN-Netzwerkes ist es jedoch auch kleineren Unternehmen der im harten internationalen Wettbewerb stehenden deutschen Lebensmittelwirtschaft möglich, solche Produkte zu entwickeln und dann zu vermarkten.
Besonders die Erfordernisse der Health Claims Verordnung wie z.B. Humanstudien haben viele Unternehmen bisher davon abgehalten, sich mit solch neuartigen Produkten zu beschäftigen. Gerade dieses Symposium hat gezeigt, dass im Rahmen des Netzwerks FAEN sowohl Humanstudien wie auch die Entwicklung genehmigungsfähiger Health Claims möglich ist.
Die intensiven Diskussionen während und nach dem Symposium der über einhundert Teilnehmer zeigte wie aktuell und inspirierend dieser Bereich ist.
Weitere Informationen dazu im Internet unter: www.dil-ev.de und www.verbundprojekt1-faen.de
Quelle: Quakenbrück [ DIL ]