2007 größeres Angebot an heimischen Gänsen
Höhere Preise wegen gestiegener Futterkosten erwartet
Das Angebot an Gänsen und Gänsefleisch aus deutscher Erzeugung dürfte in diesem Jahr wieder größer ausfallen. Trotzdem ist mit höheren Preisen als im Vorjahr zu rechnen. Dies hängt auch bei diesem Geflügel mit den Kostensteigerungen, insbesondere bei den Futtermitteln, zusammen.
Im vorigen Jahr war die hiesige Gänseproduktion um 12,5 Prozent auf 3.500 Tonnen gesunken. Wegen der Vogelgrippe und dem damit verbundenen Aufstallungsgebot für Geflügel war die Aufzucht der Gänse damals erheblich erschwert. Die Haltung der Tiere, die bei uns überwiegend mehrere Monate lang als Weidemastgänse im Freiland aufwachsen, war teilweise gar nicht oder regional nur unter erheblichen veterinärrechtlichen Auflagen möglich. Vor allem kleinere Betriebe scheuten diesen Aufwand und stiegen 2006 aus der Mast aus.
2007 könnte wie in den zurückliegenden Jahren wieder eine Bruttoeigenerzeugung bis zu 4.000 Tonnen erreicht werden. Allerdings reicht dies für den Bedarf in Deutschland bei weitem nicht aus. Rund 30.000 Tonnen Gänse und Gänsefleisch werden jährlich importiert. Wie hoch die Einfuhren in diesem Jahr sein werden, ist derzeit nicht abschätzbar.
Die Importe kommen fast ausschließlich aus Polen und Ungarn. Ganze Tiere überwiegen, das Angebot an Teilstücken wie Brust oder Keule nimmt jedoch zu. Die überwiegend tief gefroren gelieferte Importware wird meist zu Aktionspreisen über den organisierten Lebensmitteleinzelhandel abgesetzt.
Deutsche Gänse werden in der Regel als Frischware vermarktet. Man bekommt sie vor allem direkt ab Erzeuger, auf Wochenmärkten und im Facheinzelhandel; außerdem sind sie häufig auf der Speisekarte der Gastronomie zu finden.
Quelle: Bonn [ zmp ]