Weniger Mastplätze für Kälber

Schlachtungen in Deutschland stark rückläufig

Höhere Produktionskosten, der Wegfall der Schlachtprämie, die großen Preisschwankungen im Jahresverlauf und die starke Konkurrenzsituation mit den Niederlanden haben in Deutschland zu einer Verringerung der Kälbermastplätze geführt. Die Kälberschlachtungen sind bei uns seit 2000 um knapp ein Viertel auf nur noch 310.000 Tiere in 2007 gesunken.

Weniger Kälber aus dem Ausland

Auch die Zahl der ausländischen Kälber, die in Deutschland geschlachtet werden, ist nach der amtlichen Statistik merklich zurückgegangen. Für die Entwicklung dürfte im Wesentlichen der Wegfall der Schlachtprämie verantwortlich sein. Zu Spitzenzeiten wurden in Deutschland früher pro Jahr rund 20.000 ausländische Kälber geschlachtet. Im vorigen Jahr waren es weniger als 2.000 Tiere.

Einfuhrbedarf der Niederlande nimmt ab

Deutschland führt größere Mengen Kalbfleisch ein. Der Hauptlieferant sind die Niederlande. 2007 lieferte unser Nachbarland rund 36.000 Tonnen Kalbfleisch. Im Gegenzug sind die Niederländer die wichtigsten Abnehmer unserer schwarzbunten Bullenkälber. Aber der niederländische Bedarf ist in den vergangenen Jahren gesunken, denn dort wurden aufgrund der kräftig gestiegenen Futterkosten ebenfalls die Mastplätze reduziert. Zudem kaufen die niederländischen Kälbermäster auch in anderen EU-Ländern größere Mengen männlicher Kälber ein.

Bullenkälber nicht mehr so gut bezahlt

Diese Entwicklung bekommen die hiesigen Milchproduzenten durch den Preisverfall für ihre Bullenkälber zu spüren. In der sonst üblichen Hochpreisphase im Mai/Juni, wenn die Kälber für das Weihnachtsgeschäft in den Stall kommen, waren bei uns in diesem Jahr kaum mehr als 100 Euro je Bullenkalb erreichbar. Im Vergleich dazu wurden vor zwei Jahren in diesem Zeitraum noch Preise von über 180 Euro gezahlt.

Quelle: Bonn [ ZMP ]

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