Hohe Preise für Jungbullen
Die Märkte für tierische Produkte im September
Auch im September wird sich das Angebot an Rindfleisch verknappen und die Preise für Schlachtrinder, besonders für Edelteile, werden spürbar anziehen. Zwar wird das Jungbullenangebot saisonal größer ausfallen als im August, doch mehr Tiere als im Vorjahr werden kaum zur Verfügung stehen. Die Preise für Jungbullen werden das höchste Niveau seit Jahren erreichen. Die Rindfleischnachfrage soll nach der Urlaubszeit und bei kühleren Temperaturen anziehen. Hohe Verbraucherpreise könnten den Konsum aber dämpfen.
Weiterhin hoher Bedarf an Schlachtkühen
Die Situation am Markt für Schlachtkühe ähnelt der am Jungbullenmarkt. Auch wenn saisonal das Angebot an Schlachtkühen im September gegenüber dem Vormonat zunimmt, da nun auch wieder stärker von der Fleisch verarbeitenden Industrie nachgefragt wird, ist der Markt eher knapp versorgt. Vielleicht werden nicht mehr ganz die Preisspitzen des Sommers erreicht, doch ein starkes Nachgeben der Schlachtkuhpreise ist im September nicht zu erwarten.
Das Angebot an Schlachtkälbern wird wieder etwas größer ausfallen, aber knapp unter dem Vorjahresniveau liegen. Bei anziehender Nachfrage sollte für die Preise Luft nach oben bestehen. Die Preise für Schlachtkälber dürften im September gegenüber dem Vormonat steigen.
Nutzkälber im Preistief
Im September wird sich am Preistief für Holsteinkälber kaum etwas ändern. Das Angebot wird die Nachfrage sehr gut decken, die Preise könnten etwas unter Druck stehen. Nach einer Aufwärtsbewegung der Preise für Fleckviehkälber, dürften diese im Laufe des Septembers wieder nachgeben.
Schweinemarkt am Scheideweg
Ob das aktuelle Niveau von 1,80 EUR/kg auch im September noch überschritten wird ist ungewiss. Aufgrund der EU-weit reduzierten Bestände dürfte der üblicherweise ab Mitte September einsetzende saisonale Preisabschwung dieses Jahr verhalten ausfallen. Auch die steigende Nachfrage mit dem Ende der Urlaubssaison wird dazu beitragen. Daher wird auch im September nicht mit deutlich nachgebenden Schweinepreisen zu rechnen sein. Ein Preisanstieg könnte den Konsum und die Ausfuhren aber dämpfen.
Die Reduzierung des Sauenbestandes könnte im September zu weniger Ferkel als im Vorjahr führen. Der saisonale Rückgang der Preise dürfte im September weniger stark sein.
Lebhafte Nachfrage am Geflügelmarkt
Am Hähnchenmarkt kann die laufende Produktion problemlos abgesetzt werden. Exportmöglichkeiten stützen zusätzlich den Markt. Die Nachfrage nach Geflügelfleisch ist saisonal lebhaft. Während sich die Preise am Hähnchenmarkt stabil entwickeln, ist die Situation am Putenmarkt unübersichtlich. Für Hähnchen und Puten liegen die Preise weiterhin über denen des Vorjahres.
Quelle: Bonn [ ZMP ]