Funktionelle Lebensmittel aus Fisch [1]

41. Kulmbacher Woche - Kurzfassung

Das Unterprojekt des IP SEAFOODplus mit dem Akronym CONSUMERPRODUCTS und dem vollständigen Titel "Verbraucherbestimmte Entwicklung von innovativen maßgeschneiderten Fischereierzeugnissen (mit funktionalen Bestandteilen pflanzlicher oder mariner Herkunft) zur Verbesserung der Gesundheit der Verbraucher" wird von Arbeitsgruppen aus 5 europäischen Ländern in einem Zeitraum von 4,5 Jahren durchgeführt.

Das Projekt befasst sich mit verschiedenen Möglichkeiten, Fischereierzeugnisse mit funktionalen Eigenschaften und hohem Stand an "Convenience" herzustellen, die der Gesundheit und dem Wohlbefinden des Verbrauchers nützen sollen.

Ein Weg ist dabei die Modulierung des Selen-Gehaltes in einem Zuchtfisch und daraus hergestellten Erzeugnissen durch Fütterung mit Se-haltigem Futter.
Selen wurde gewählt, da Selen ein essentielles Mikroelement für Mensch und Tier ist, die biologische Aktivität von Selen stark vom Bindungstyp des Selens abhängt, weil Selenverbindungen wie Glutamyl-Se-methylselenocystein und Se-methylselenocystein wichtige anticancerogene Substanzen sind, und weil Europa zu den Gebieten mit verbreitetem Selendefizit gehört.

Um den Selengehalt im Zielfisch zu erhöhen, wurde Knoblauch, der als sehr guter Selen-Lieferant bekannt ist, durch Düngung mit Selen angereichert. Im nächsten Schritt wurde das aus diesem Knoblauch erhaltenen Selengranulat in Fischfutter zugemischt, mit dem eine kaum Selen enthaltene Fischart, der Afrikanische Wels, gefüttert wurde. Die so gefütterten Welse zeigten eine zufriedenstellende Zunahme an Selen und stehen für weitere Versuche zur Verfügung.

Der zweite Weg ist die Einführung von Ballaststoffen mit antioxidativen Eigenschaften (AODF) in restrukturierte ballaststofffreie Fischerzeugnisse aus nicht stark befischten Fischarten zur Verbesserung der Darmgesundheit des Menschen und zur Verhinderung der Lipidoxidation im restrukturierten Erzeugnis.

Diese Ballaststoffe, z. B. aus Algen oder Traubenschalen, führen zu verbesserter Darmregulierung, erniedrigen den glykämischen Index und vermindern die Wirkung von potentiell toxischen Bestandteilen auf die Darmschleimhaut. Weiterhin modifizieren sie die intestinale Flora und die Fermentierung im Dickdarm.

Im Rahmen dieses Projektes wurden nicht kommerziell erhältliche AODF präpariert und die Verwendung von kommerziell erhältlichen und den neuen AODF in restrukturierten Fischereierzeugnissen wurde gestestet, um die Interaktionen zwischen den neu eingeführten Bestandteilen und den einzelnen vorhandenen Bestandteilen in diesen Produkten zu testen.


  1. Das Unterprojekt "CONSUMERPRODUCTS" im EU geförderten integrierten Projekt SEAFOODplus (2004-2008)
  2. BfEL Hamburg, Bereich Fischqualität
  3. Instituto del Frío-Instituto Estructura de la Materia (IdF-IEM-CSIC) (Spain)
  4. Netherlands Institute for Fisheries Research (RIVO) (The Netherlands)
  5. Plant Research International (PRI) (The Netherlands)

Quelle: Kulmbach [ OEHLENSCHLÄGER, J. [2] , Mercedes CARECHE [3] , J. BORDERÍAS [3], E. SCHRAM [4], Olga SCHOLTEN [5], Isabel SÁNCHEZ [3], I. SÁNCHEZ [3], F. SAURA [3], P. CARMONA [3], C. KIK [5] ]

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